Full text: Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen

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Titel eines Beschützers des heiligen Grabes. Als er schon 
1100 starb, wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem, 
und auf diesen folgten noch sieben andere. 
§. 33. Fortsetzung. 
Fünfzig Jahre nach dem ersten Kreuzzuge ließen sich 
der deutsche Kaiser Konrad III. und der französische König 
Ludwig VII. durch die Klagen der Christen in Palästina, 
welche unaufhörlich von den Türken angegriffen wurden, zu 
einem neuen Kreuzzuge bewegen (1147). Allein fast das 
ganze treffliche Heer wurde in Ungarn, Servien, Griechen¬ 
land und Kleinasien durch Mangel an Lebensmitteln, durch 
Krankheit, falsche Wegweiser und feindliche Angriffe auf¬ 
gerieben und beide Fürsten kehrten, nachdem sie in Jerusalem 
ihre Andacht verrichtet hatten, mißvergnügt mit dem Reste 
ihres Heeres zurück. 
Als 1187 Jerusalem von Saladin, dem Sultan von 
Aegypten und Syrien, erobert worden war, beschloß der 
70sährige Kaiser Friedrich I. von Deutschland einen neuen 
Kreuzzug. Schon im folgenden Jahre zog er, nachdem Alles 
wohl vorbereitet war, mit einem wohlgerüsteten Heere aus. 
Nach unglaublichen Mühseligkeiten kam er nach Asien; doch 
hier war seiner Laufbahn ein Ziel gesetzt, denn er ertrank 
im Flusse Saleph 1190. Zugleich waren Richard Löwen¬ 
herz von England und Philipp August von Frankreich 
zur See nach Palästina gezogen und kamen glücklich vor 
Ptolemais oder Acco an, welches schon zwei Jahre lang von 
Heinrich von Schwaben und dem letzten Könige von Jerusa¬ 
lem belagert wurde. Endlich ergab sich die Stadt. Allein 
Richard beleidigte Alles durch seinen Stolz und so kehrten 
zuerst die Deutschen und dann auch der König von Frankreich 
zurück. Richard rückte nun allein gegen den fast dreimal stär¬ 
kern Saladin. Aber die zurückgebliebenen Franzosen kränkten 
ihn auf alle Weise, und als er schon im Angesichte Jerusalems
	        
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