Full text: Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen

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Seite eine größere Verbindung der europäischen Völker, mehr 
Verkehr mit dem Orient, wodurch Ackerbau (neue Pflanzen), 
Schifffahrt und Handel befördert wurden, besonders in Italien, 
wo Genua, Venedig und Pisa, und in Deutschland, wo Wien, 
Negensburg, Augsburg, Nürnberg, Erfurt, Mainz und Köln 
blühten, verminderten die Macht und den Reichthum des 
Adels, während sie seine Bildung vermehrten, erhoben den 
Einfluß des Bürgersiandes, beförderten überhaupt eine schnel¬ 
lere Geistesentwickelung, in so fern viele Kunstfertigkeiten 
nach dem Abendlande kamen, namentlich Seidenweberei, Fär¬ 
berei, Zuckerfabrikation, und die Wiffenschasten und Künste 
gewannen, besonders Alterthumswiffenschaft, Geographie, Ge¬ 
schichte, Dichtkunst, Naturgeschichte, Arznerkunde. 
§. 34. Deutschland unter den hohen st au fischen 
Kaisern. 
Nach Lothars Tode wurde Konrad III. (1137—1152) 
aus dem schwäbischen oder hohenstausischen Hause zum deut¬ 
schen Kaiser gewählt. Den Herzog Heinrich von Baiern und 
Sachsen, der sich ihm nicht unterwerfen wollte, that er in die 
Reichsacht; das Herzogthum Baiern gab er an den Mark¬ 
grafen Leopold von Oestreich, und Sachsen an Albrecht den 
Bären. Nach Heinrichs Tode gab der Kaiser jedoch dem 
Sohne desselben, Heinrich dem Löwen, Sachsen zurück. Der 
Kreuzzug KonradS ist schon erwähnt. Ihm folgte sein Neffe 
Friedrich I., Barbarossa oder Rothbart (1152—1190), 
ein kräftiger, unternehmender Fürst. Er gab Heinrich dem 
Löwen das Herzogthum Baiern zurück und entschädigte den 
Markgrafen von Oestreich durch den Herzogstitel. Bald dar¬ 
auf zog er nach Italien, um die übermüthigen lombardischen 
Städte, welche die kaiserliche Oberhoheit nicht achten wollten, 
zu demüthigen. Mailand ließ er zuletzt gänzlich zerstören. Da 
machten die lombardischen Städte einen Bund gegen den Kaiser, 
an dessen Spitze Pabst Alexander III. stand, und befestigten
	        
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