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eilte, zwei große Niederlagen bei (bei Dnnbar in Schottland und bei Wor-
cester (Wüster) in England). Das königliche Heer wurde zerstreut, und Karl
entkam 1651 nur wie durch ein Wunder nach Frankreich, nachdem er 6
Wochen lang in England umhergeirrt und jeden Augenblick in Gefahr gewe¬
sen war, den ausgeschickten Spähern in die Hände zu fallen.
Aber es fehlte noch viel, ehe Cromwel ruhig hätte herrschen können.
Das Rumpf-Parlament — so wurde es genannt, weil es kein Ober¬
haus, welches aufgehoben war, hatte, also gewissermaßen ohne Kopf war —
war auf seine Gewalt eifersüchtig, und wollte ihn unterdrücken. Aber Crom¬
wel kam ihm zuvor. Am 20. April 1653 begab er sich ins Parlament mit
300 Soldaten, die er vor dem Saale warten ließ. Nachdem er eine Weile
den Berathschlagungen zugehört hatte, sprang er plötzlich auf, und machte
dem Parlamente in den polterndsten Ausdrücken Vorwürfe über seine
Tyrannei und Plünderung des Volks. Dann stampfte er mit dem Fuße auf
den Boden — das mit seinen Soldaten verabredete Zeichen, hereinzutreten.
„Schämt euch," rief er nun, „und macht euch fort! Macht ehrlichen Leuten
Platz, die ihr Geschäft treuer verwalten werden. Ihr seid kein Parlament
mehr. Der Herr hat nichts mehr mit euch zu thun; er hat andere Werk¬
zeuge erwählt, sein Werk auszuführen." Dann befahl er den Soldaten, die
Parlamentsglieder herauszutreiben; er selbst, mit seiner herkulischen Gestalt,
half wacker mit, und als der Saal leer war, schloß er ihn zu.
Nun berief er ein neues Parlament, welches meist aus religiösen Schwär¬
mern bestand, zum Theil Handwerker, ohne alle Kenntniß der Geschäfte.
Der Hauptsprecher darin war ein Lederhändler, Preisegott Bareboñe
(spr. Bärbuhn); von ihm bekam es den Namen des Barebone-Parla-
ments. Diese Leute waren größtentheils Thoren, die mit biblischen Re¬
densarten spielten; doch hegten Einige unter ihnen ernste Gedanken und Ent¬
schlüsse für das Wohl des Volkes. Sie selbst nannten sich Heilige, und da
sie ihre Vornamen als heidnische Namen verabscheuten, so nahmen Einige
Namen aus dem alten Testamente an: Habakrck, Zorobabel, Jeremias u. s. w.
Andere gingen noch weiter, und gaben sich unter andern folgende Namen:
Sinkenicht; Machefriede; Lohnegott; Stehefestinderhöhe; Tödtediesünde;
Fliehezank; Kämpfedengutenkampfdesglaubens; Hosfeaufdenherrn; Weinenicht
u. s. w.; ja Barebone's Bruder nannte sich: „Wennchristusnichtfürmichge-
storbenwäreicheinverdammter Barebone." Eine Zeitlang sah Cromwel das
Unwesen mit an; endlich schämte er sich eines solchen Parlaments, und
machte ihm ein eben so plötzliches Ende als dem vorigen. Am 12. Decem¬
ber 1653 versammelten sich auf sein Geheiß diejenigen, auf die er rechnen
konnte, früher als gewöhnlich, setzten eine Erklärung auf, daß eine längere
Dauer des Parlaments unnütz sei, begaben sich nun zu Cromwel, und tru¬
gen ihm die höchste Gewalt an. Während dessen kamen die Andern zusam¬
men. Plötzlich aber erschien ein Oberst (White) mit einem Haufen Soldaten.
„Was macht ihr hier?" fragte er sie. „Wir suchen den Herrn!" war die
Antwort. „So geht, wohin ihr wollt," rief er; „denn ich weiß gewiß, daß
er seit vielen Jahren unter euch nicht gewesen ist." So mußten sie ausein¬
ander gehen, und das Bareboneparlament war ausgelöst.
Von nun an regierte Cromwel auf den Rath seiner Ofstziere unter dem