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nicht vertragen, noch weniger gewohnt werden
konnte, welchen Luther als Mönch und Profes¬
sor, gegen geistliche und weltliche Herren im All¬
gemeinen, wie gegen ihn insbesondere, anstimmte.
(Mehr von Herzog Georg s. b. 17. April.)
Herzog Johanns Wittwe, Elisabeth,
lebte nach ihres Gemahls Tode in Rochliz, wes¬
halb sie auch Herzoginn von Rochliz ge¬
nannt ward. Sie führte dort die Reformation
ein, machte sich auch auf andre Art um die Stadt
verdient. An ihrem Hofe gieng es ziemlich leb¬
haft und verschwenderisch zu. (S. den 2. Marz.)
Jnsspatern Jahren begab sie sich zu ihrem Bruder,
Philipp von Hessen, und starb zu Schmalkalden
den 6ten Dez. 1558.
1546. f Herzog Ernst von Braunschweig, ein treuer
Freund Luthers und Johann Friedrich des GroSmü-
thigen. — Derselbe Tag also, der Luthern einen
Feind nahm, raubte ihm 9 Jahre spater einen
Freund.
12ter Januar.
1530. f zu Torgau Klauß Narr.
Ä.'r Sterbetag eines Hofnarren — an sich frei¬
lich kein merkwürdiger Tag — indes lassen sich
daran doch historische Erinnerungen über einen
der sonderbarsten Punkte aus der Sittengeschichte
der