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mi Dezember 1701 ganz aus Liefland geschlagen,
und, nach mehrern unglücklichen Treffen i,r Poh¬
len selbst, (i4ten Febr. 1704) durch Karl XII.
von einem Throne gestosen wurde, dem er bisher
so unermeßliche Oofcr gebracht hatte. Seine
Stelle bekam Stanislaus Lesczinskp (12.
Juli 1704 )
Zwar suchte August, an der Spitze von 20,200
Sachsen, mit Gewalt sich zu behaupten; aber ein
unglückliches Treffen (den i4ten F'ebr. 1706) bei
Fraust^dt an der Schlesischen Grenze bahnte Karln
XU. den Weg nach Sachsen, wo er ein ganzes
Jahr, zum grosen Ruin des Landes, hausete und
Augusten den traurigen Frieden zu Altranstädt
(24. Sept. 1706) abnöthigte, kraft dessen ihm
von Poh'en nichts, als der königliche Titel blieb.
Als Karl (8. Juli 1709) bei Pultawa von
den Russen geschlagen, hilflos in die Türkei flie¬
hen mußte, nahm August, mit Hilft Peters des
Grosen, freilich wieder den verlornen Thron in
Besiz; doch erwarteten ihn deshalb nichts weniger
als ruhige Tage. Zuerst mußte er, in Verbin¬
dung mit Ruslanö und Dänemark, Theil neh¬
men an dem neuen Nordischen Kriegs(1711)
der vorzüglich die Deutschen Provinzen der Krone
Schweden betraf, und, als Karl unvermuthet aus
der Türkei wieder auf dem Kriegstheater erschien,
(22. Nov. 1714) brachen noch dazu in Pohlen
selbst, besonders über den Aufenthalt der Säch¬
sischen Truppen, gefährliche Unruhen aus. Ja,
die schwer errungene Krone ward ihm vielleicht
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