Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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Deshalb fragte er den 7. Febr. 1575 beim 
Cchneeberger Bergamte an, was es mit denKauf- 
leuten Hans Harrer und Hans Je ni sch, die 
um ein zehnjähriges Monopol des Kobalts ange- 
halten hatten, für Bewandnis habe. Die Ant¬ 
wort muß günstig ausgefallen feyn, denn das 
Privilegium ward den Kaufleuten noch in demsel¬ 
ben Jahre crtheilt. 
Doch scheint August spater erst genauere Kennt¬ 
nis von der Wichtigkeit des Kobalts erlangt zu ha. 
den, denn unter mchrern hundert geomantischenFra- 
gen, die er sich dann und wann selbst vorlegte 
und handschriftlich hinterlies, befindet sich auch 
diese: „Ob der Schneeberger Cobaltum nicht bes¬ 
ser, als zeither, zu nuzcn sei." 
In der Schncebergcr Gegend, wo man renes 
so denkwürdige Halbmctall, den Hauptbestandtheil 
der blauen Farbe, wahrscheinlich am Ende des 
i^ten Jahrhunderts fand, ward es anfänglich 
nicht nur nicht geachtet, sondern recht sehr 
verachtet, als unnüz, ia der Gesundheit schäd¬ 
lich auf die Halden geworfen. Daher sagt der 
Bergmann wohl mit Recht: „In den alten 
Halden stecke noch ein schöner Bissen 
Bro d." 
Den Namen erhielt ienes Halbmetall wahr¬ 
scheinlich von dem Kobel oder Cobalus, einem 
Berggeiste, der, nach der Gruben-Mythologie, 
die Bergleute afft. Denn statt Silbererz immer 
nur ienes unansehnliche und, wie es schien, un- 
nüze Zeug zu fördern, das man gewöhnlich nur 
den
	        
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