Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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Febr. nach Riga aufbrechen. Verkleidete Artille¬ 
risten waren die Fuhrleute, in iedem Schlitten 
steckten Grenadiere. Ein Lieutenant mit einigen 
Kavalleristen begleitete den Zug. So wollte 
man Sonntags früh in Riga eintressrn, und 
zwar gerade, wenn alles in die Kirche gehe 
oder daher komme. Unter der Menschenmenge, 
hofte man, würde die Bedeckung unbemerkt in die 
Stadt kommen. Die Artilleristen aber und Gre^ 
nadiere sollten unter dem Thore ihre Rolle anfan¬ 
gen, alles niedermachen und sich, von ihren Ka¬ 
meraden unterstüzt, aller Zugänge zur Stadt be¬ 
mächtigen. Denn mit den Schlitten zugleich 
mußten 80 Dragoner um Mitternacht sich in 
Marsch sezen, den Schwedischen Vorposten bei 
Orley aufzuheben, um dann mit den Sachsen in 
Riga sich zu vereinigen. 
Allein Finsternis und Schneegestöber machten 
den Wegweiser irre. Statt nach Riga, führt er 
die Schlitten nach Orley, wo der Schwedische 
Rittmeister Dietrichson sie, als verdächtig, an¬ 
hält, Rigas Gouverneur, Graf Dalberg, durch 
Eilboten davon benachrichtigt und seine Leute be¬ 
fehligt, die Strohseile in Brand zu stecken; wel¬ 
ches diese aber, aus Furcht vor den Sächsischen 
Grenadieren, die mit Grenadenwerfen drohten, 
unterliefen. 
Indes langten der Oberste Brause und der 
Kapitain Rönne mit 8° Dragonern an, den 
Schwedischen Vorposten aufzuheben. Dieser 
wehrte sich tapfer, mußte sich aber endlich ergeben. 
Doch
	        
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