Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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überfallen. Aber vergebens. Das Bubenstück 
ward entdeckt und der Herzog gerettet. Eben 
so mislang ihm auch ein zweiter Plan, den Kö¬ 
nig Kasimir IV zu einen Ueberfall Thüringens 
( 1454.) zu bereden. Ja, sogar sein deshalb 
geführter Briefwechsel mit Kasimir ward gefunden 
und dem Herzog Wilhelm gesandt, der dadurch 
natürlich seinen ehemaligen Rath, Freund und 
Liebling desto mehr verabscheuen lernte. 
1553- t Johann Rivius.*) 
®er erste vom Kurfürst Moriz gefetzte Inspektor 
der Meisner Fürstenschule, ein Mann von grofen 
theologischen und humanistischen Kenntnissen, der 
besonders um das Erziehungswesen in Sachsen 
grose Verdienste sich erwarb. Er war geboren den 
1. Aug. 1500. zu Attendorn in Westphalen, soll¬ 
te eigentlich ein Goldschmid werden, kam aber, 
als man Fähigkeiten an ihm bemerkte, auf eine 
Schule. Endlich nahm ihn der Pfarrer seines 
Orts, nebst andern Knaben zum Unterricht zu 
sich ins Haus, wo er wissenschaftlich und sittlich 
gebildet ward und zwar nach vortreflichen päda¬ 
gogischen Grundsätzen, die Rivius selbst in der 
Folge, bei seinen Schulverbesserungen in Sachsen, 
zum Grunde legte. Von Attendorn bezog er die 
Uni- 
*) Er hieß eigentlich B a ch m a n n, übersetzte aber, nach 
damaliger Sitte, seinen Namen und nannte sich, um von 
Andern sich zu unterscheiden, nach seiner Vaterstadt, 
RiviuS v. Attendorn,
	        
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