Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 1)

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nicht kapituliren, mit Tuchmachern und 
Schmieden zu unterhandeln sei der 
Schweden Reputation zuwider. — Was bleibt 
übrig, als, auf Gnade und Ungnade sich zu 
ergaben! 
Stahlhans und Pfuhl rückten nun mit 1000 
Mann Fusvolk den 24. Febr. ein — und mit 
ihnen bildete sich gleichsam das erste Glied einer 
langen Kette von Elend. Zuerst mußte man mit 
Geld von der Plünderung sich loskaufen, dann 
Brandschazung zahlen, Rekruten stellen und die 
Glocken, welche man schmelzen wollte, für nam¬ 
hafte Summen einlvsen. Endlich wurden auch 
alle Getreidevorrathe, alle Pferde, alle Waffen, 
alles Eisenwerk, bis auf die Grabscheide, wegge¬ 
nommen und, ob man gleich die Plünderung be¬ 
zahlt hatte, fast alle Hauser, welche keine ucher- 
heitswachen hatten, geplündert. Noch gröfer 
ward die Noth nach dem, für die Kaiserlichen und 
Sachsen unglücklichen, Treffen bei Freiberg (4. 
April). Da kam die Einquartierung so stark, 
daß oft der Hausvater selbst weder einen Bissen 
Brod, noch Lagerstatte hatte. Und so dauerten 
die, fast täglich sich erneuernden, Lasten der Stadt 
fort bis endlich im Juni 164» die Schweden 
durch den kaiserlichen General Born aus Zwik- 
kau vertrieben wurden. 
Ueberhaupt hatte diese Stadt im zoiahrigen 
Kriege ein besonders hartes Loos, indem sie bald 
von Freunden, bald vog Feinden in Besiz genom¬ 
men wurde. 
1580.
	        
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