32?
nicht kapituliren, mit Tuchmachern und
Schmieden zu unterhandeln sei der
Schweden Reputation zuwider. — Was bleibt
übrig, als, auf Gnade und Ungnade sich zu
ergaben!
Stahlhans und Pfuhl rückten nun mit 1000
Mann Fusvolk den 24. Febr. ein — und mit
ihnen bildete sich gleichsam das erste Glied einer
langen Kette von Elend. Zuerst mußte man mit
Geld von der Plünderung sich loskaufen, dann
Brandschazung zahlen, Rekruten stellen und die
Glocken, welche man schmelzen wollte, für nam¬
hafte Summen einlvsen. Endlich wurden auch
alle Getreidevorrathe, alle Pferde, alle Waffen,
alles Eisenwerk, bis auf die Grabscheide, wegge¬
nommen und, ob man gleich die Plünderung be¬
zahlt hatte, fast alle Hauser, welche keine ucher-
heitswachen hatten, geplündert. Noch gröfer
ward die Noth nach dem, für die Kaiserlichen und
Sachsen unglücklichen, Treffen bei Freiberg (4.
April). Da kam die Einquartierung so stark,
daß oft der Hausvater selbst weder einen Bissen
Brod, noch Lagerstatte hatte. Und so dauerten
die, fast täglich sich erneuernden, Lasten der Stadt
fort bis endlich im Juni 164» die Schweden
durch den kaiserlichen General Born aus Zwik-
kau vertrieben wurden.
Ueberhaupt hatte diese Stadt im zoiahrigen
Kriege ein besonders hartes Loos, indem sie bald
von Freunden, bald vog Feinden in Besiz genom¬
men wurde.
1580.