Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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stian oder der Englische Bach (denn man pflegt 
die Bache nach den Orten ihrer Anstellung zu un¬ 
terscheiden) als grose Musiker aus. Einer seiner 
berühmtesten Schüler war Homilins in Dres¬ 
den. 
Bach spielte und komponirte meisterhaft, sei¬ 
ne Hände und Füsse hatten fast gleiche Fertigkeit. 
Wahreno die Finger aufs lebhafteste beschäftigt 
waren, Machte er mit den Füssen Triller und Läu¬ 
fer, die Mancher mit den Händen kaum nachge¬ 
spielt haben würde. Seine Hand war eben so 
gros als stark. Er griff bequem eine Duodezim 
mit der Linken, wie mit der Rechten und konnte 
stundenlang spielen, ohne zu ermüden. 
Seine Kompositionen für Orgel und Klavier 
sind fast lauter Meisterstücke, aber auch so schwer, 
daß nur Meister fie vortragen können. Ueber- 
trieben ist es indes wohl, wenn man behauptet: 
es lebten iezt kaum 2 — 3 Menschen in Deutsch- 
land, die sie fehlerfrei vorzutragen im Stande 
wären. Es gab eine Zeit, wo alle Schulmeister 
und Organisten nur Bachs schwere Säze studirten. 
Iezt sind sie, wie so manches Gründliche und Gu¬ 
te, aus der Mode. Da er meist ohne Klavier 
komponirte, so hatte er oft selbst Noch, bei Nacht 
zu spielen, was er am Tage gesetzt hatte. 
Seine größte Starke bestand in Fugen, die 
er oft nur aus einigen Noten bildete. So spielte 
er einst in einer Dorfkirche, ohne, daß der Schul¬ 
meister ihn kannte, aber natürlich zu dessen groser 
Ver-
	        
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