Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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voll Begeistrung aus und davon leiten sie sogar 
den Namen des Schlosses her; welches indes 
wohl eher von einer alten oder von der neuen 
Warte (Wachthurm) welche Ludwig hier baute, 
den Namen haben mag. 
Doch woher dieser? ist von keiner Wichtig, 
seit. Kurz, eine Jagd gab Ludwigen die Idee 
zum Bau der Wartburg. 
Allein Grund und Boden war streitig. Die 
Ritter von Frankenstein und Salzungen, 
Besitzer deS Metilsteins, der mit dem Wart- 
burger Berge grenzte, behaupteten, dieser gehöre 
ihnen. Graf Ludwig aber eignete sich den Berg 
zu. Um nun dieser Behauptung einen rechtli^ 
chen Anstrich zu geben, lies er von seinem 
Grund und Boden, beim Schlosse Schauenburg, 
Erde in Körben auf den streitigen Berg schaffen, 
zwei hölzerne Burgfrieden (Schutzwehren) da¬ 
selbst in der Nacht anlegen, und nun sonder 
Hehl und Zwang den Bau anfangen. 
Natürlich wollten die von Frankcnstein einen 
solchen Beweis für Eigenthumsrecht 
nicht gelten lassen. Sie verklagten also den kecken 
Bauherrn beim thüringischen Landgericht, wel- 
ches dahin entschied, daß Graf Ludwig fein Recht 
nicht allein selbst mit Schwur betheuern, sondern 
auch durch 12 edle Ritter beschwören lassen sollte. 
Der Graf und die Ritter erschienen auf dem 
Gipfel des Berges, (liefen die Spitzen ihrer Schwer¬ 
ter in die Erde und schworen, daran gelehnt, mit 
auf-
	        
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