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voll Begeistrung aus und davon leiten sie sogar
den Namen des Schlosses her; welches indes
wohl eher von einer alten oder von der neuen
Warte (Wachthurm) welche Ludwig hier baute,
den Namen haben mag.
Doch woher dieser? ist von keiner Wichtig,
seit. Kurz, eine Jagd gab Ludwigen die Idee
zum Bau der Wartburg.
Allein Grund und Boden war streitig. Die
Ritter von Frankenstein und Salzungen,
Besitzer deS Metilsteins, der mit dem Wart-
burger Berge grenzte, behaupteten, dieser gehöre
ihnen. Graf Ludwig aber eignete sich den Berg
zu. Um nun dieser Behauptung einen rechtli^
chen Anstrich zu geben, lies er von seinem
Grund und Boden, beim Schlosse Schauenburg,
Erde in Körben auf den streitigen Berg schaffen,
zwei hölzerne Burgfrieden (Schutzwehren) da¬
selbst in der Nacht anlegen, und nun sonder
Hehl und Zwang den Bau anfangen.
Natürlich wollten die von Frankcnstein einen
solchen Beweis für Eigenthumsrecht
nicht gelten lassen. Sie verklagten also den kecken
Bauherrn beim thüringischen Landgericht, wel-
ches dahin entschied, daß Graf Ludwig fein Recht
nicht allein selbst mit Schwur betheuern, sondern
auch durch 12 edle Ritter beschwören lassen sollte.
Der Graf und die Ritter erschienen auf dem
Gipfel des Berges, (liefen die Spitzen ihrer Schwer¬
ter in die Erde und schworen, daran gelehnt, mit
auf-