Den Sonntag zur gesetzten Stunde verfüg¬
ten die Abgeordneten Ñck wieder ins Lager und
schlossen förmlich die Kapitulation ab. Dieser
zufolge mußte Johann Friedrich dem Kaiser auf
Gnade und Ungnade sich ergeben, für sich und
seine Erben auf feine Lande Verzicht thun, beide
Festungen mit allem kriegerischen, schriftlichen
und kostbarem Inbalte, besonders aber die Haupt-
üchter nebst ihrem Anhänge ausliefern rc. Das
geworbene Militar durfte in der Stille abziehen,
die Bürger und gewöhnliche Besatzung mußte
sich verbinden, nie wider den Kaiser und Kur¬
fürsten zu dienen, letzterm aber, anstatt des er-
siern, durch Abgeordnete knieend Abbitte thun.
Beim Auszuge des Militärs suchten Zwei
von Crumbachs Rotte, David Baum-gart-
n er und Joachim Gott ich, unter dem Trosse
mit zu entwischen. Aber sie wurden erkannt
und in Eisen geschlagen. Als der Kurfürst Joa¬
chim Göttich erblickie, fragte er ihn: „Sieh,
bist» auch der einer, so mir hatt helffen
spitzige Brieffe schreiben." Der freche
Bube gab eine trotzige Antwort, die aber ietzt
eben so zur Unzeit kam, als seines Herzogs hoch¬
fahrende Unterschrift. Denn man riß ihn gar
unsanft vom Pferde und der Kurfürst selbst soll
im Zorn eine Pistole an ihm zerschlagen haben.
Die Uebergabe der Stadt und des Schlosses
geschah Abends zwischen 5 und 6 Uhr. Der
Kurfürst ritt, begleitet von den Herzogen Johann
Wilhelm