Full text: Mit einem kolorirten Kupfer (Theil 2)

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Verrichtungen. Kelch, Kerze und Gebetbuch riß 
man dem M?sselefendeu aus den Händen, ia man 
zog ihn sogar aus vor dem Altäre und lies ihn 
dann, im Hemde davon springen. Kurz es 
gieng zu ,, da; solches dmges in dutzschin sandin 
von criüin luthin nymer irfarin wart. Barm¬ 
herzigkeit waz do nicht von den Schalken." 
Adolf achtete Anfangs wenig des Jammers, 
der ihm täglich über dergleichen Soldatenfrevel 
zu Ohren kam. Doch als endlich Ritter seines 
eignru Heers, „dp etzwaz gotsorchtig warin" un¬ 
ter andern der alte' menschenfreundliche Graf 
Dietrich von Hohnftein, ihm Vorstellungen des¬ 
halb machten, verbot und bestrafte er, soviel 
es noch möglich war unter einem Heere, das nur 
für ihn focht, mn für sich zu rauben und 
zu morden. So lies er z. B. Soldaten, die er 
selbst beim Plündern der Andreaskapelle zu Dip¬ 
pach ertappte, Mann für Mann die rechte Hand 
abhauen. 
Uebrigens suchten auch die Thüringer selbst, 
ihren Quälgeistern gleiches mit gleichem zu ver¬ 
gelten. In einem Nonnenkloster z. B. unfern 
der Raspenburg überfielen sie eine freche, von 
Mein benebelte Rotte und schickten sie, weil Mord 
ihnen noch zu gelinde Strafe schien, graslich ver¬ 
stümmelt, dem Könige zu *) In Mühlhausen 
* grif, 
*) In einem VolkSliede auf jene Begebenheit, heißt es 
unter andern; 
' . Dp
	        
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