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ließ Flamininus, prunkend als Retter Griechenlands, den Grie¬
chen die Freiheit verkündigen, und die jubelnde Menge erdrückte
fast den vergötterten Römer.
Perseus aber, Philipp's Sohn und Nachfolger, entwarf
heimlich Plane, sich von Rom unabhängig zu machen und
wollte deshalb das alte macedonische Waffenglück noch einmal
versuchen. Zwei Jahre lang focht der junge Held siegreich
gegen die Römer, bis diese den Consul Aemilius Paulus,
den Sohn des bei Cannä gefallenen Aemilius, gegen ihn ab¬
schickten. Die mörderische Schlacht bei Pydna in Macédonien
(168) kostete dem Könige Krone und Freiheit. Der Unglück¬
liche schmückte zuerst den Triumphwagen seines Siegers und
starb dann schmachvoll wie ein gemeiner Sklave im harten Ge¬
fängnisse. Das durch frühere Siege in der ganzen Welt so
verherrlichte Macédonien wurde jetzt tributpflichtig, und etwa
zwanzig Jahre später, als auch Griechenland unterjocht wurde,
eine römische Provinz (148).
Mit Macédonien hatte das verbündete Jllyrien gleiches
Schicksal. Der König Genthins wurde gefangen und mit
seinem Unglücksgesährten, Perseus, im Triumphe aufgeführt.
Dritter punischer Krieg von 149 bis 146.
101. Zerstörung Karthagos (146 vor Chr.).
Scipio Aemitianus.'
Die Römer fürchteten Karthago noch selbst nach seinem tie¬
fen Falle. Denn sein Handel fing allmälig wieder an zu blü¬
hen, und das Volk lebte wieder auf. Jetzt mochten es die
herrschsüchtigen Römer wohl bereuen, die Stadt nicht lieber
gleich nach der Schlacht bei Zama vertilgt zu haben. Zu ei¬
nem solchen Zerstörungsplane reizte sie vorzüglich ein alter
strenger Senator, mit Namen Cato, sei es aus Haß gegen