Full text: Die Alte Geschichte (Theil 1)

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4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. 
Manche schöne Erfindung, die vor der Sündfluth gemacht 
war, mochte wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte 
untergegangen sein, und sie mußte von neuem gemacht werden. 
Die meisten jedoch, welche für das menschliche Leben am nöthigsten 
sind, waren gewiß von Noll (Noah) aus der Fluth mit hinüber 
gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter 
fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voran¬ 
schreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dieses geglückt. Denn 
um nur ein mittelmäßiges Haus zu bauen, wie viele Erfin¬ 
dungen müssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu 
erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sündfluth unter¬ 
nahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon 
und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel er¬ 
zählt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache 
der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrungen nach allen 
Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache 
redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung 
ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschäftigten sich Einige haupt¬ 
sächlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere 
mit dem Ackerbau, jenachdem die Natur des Landes selbst 
für das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung 
Jeden bestimmt^. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen 
diejenigen, deren Hauptgeschäft die Jagd war. 
5. Die Jagd. 
Durch die immer weitere Trennung von dem Ursitze der 
Stammeltern kamen Manche in höchst rauhe gebirgige Gegenden. 
Ungeheure Wälder bedeckten noch den Boden und bargen in 
ihrem Dickicht eine Menge großer und kleiner Thiere, die mit 
ihrem Geheule die ganze Gegend erfüllten. Die Noth machte 
den Menschen kühn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald 
und wurde Jäger. Das rohe Fleisch des erschlagenen Thieres
	        
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