Full text: Die Alte Geschichte (Theil 1)

IV 
gezeichnet wurden; so bei den Griechen die persischen, bei den Römern die 
pnnischen Kriege. Die Darstellung selbst ist im Ganzen mehr biographisch 
gehalten. Männer, die als Träger ihres Zeitalters erscheinen, an deren 
Namen sich eine Reihe merkwürdiger Begebenheiten knüpft, stellte ick an 
die Spitze; so schien es mir für das Alter, das ich im Auge hatte, am 
zweckmäßigsten. Wiederholt bot sich auch Gelegenheit dar, von merkwür¬ 
digen Erfindungen zu sprechen; so bei den Aegyptiern von der Schreib¬ 
kunst, bei den Phöniziern von Schifffahrt, Handel, Münzen u. s. w. 
Was die vorangeschickte llrgeschichte betrifft, so ist der Gang der Ent¬ 
wickelung der Menschheit genau in der Weise geschildert, wie ihn die Mo¬ 
saische Urkunde vorzeichnet, mit welcher auch die gründlichsten Forschungen 
neuerer Zeit im schönen Einklänge stehen. Die mehr glänzenden als halt¬ 
baren Hypothesen einiger Gelehrten unserer Tage sind hier ganz übergan¬ 
gen, da sie, auck abgesehen von ihrer inneren Unhaltbarkeit, nur verwir¬ 
rend für den Verstand uyd trostlos für das jugendliche Gemüth sind. 
In Hinsicht der Chronologie habe ich die bewährtesten Hülfsmittel zu 
Rathe gezogen. Wo kein entscheidender Grund dagegen sprach, suchte ich 
dem Gedächtnisse durch runde Zahlen zu Hülfe zu kommen. Um aber das 
Gedächtniß nicht mit Zahlen zu überladen, so habe ich sie nur den wichtig¬ 
sten Begebenheiten beigefügt; solche, bei welchen sie fehlen, sind durch ihre 
Stellung hinlänglich bezeichnet. 
Besondere synchronistische Tabellen am Schlüsse , anzuhängen, habe ich 
nicht für nöthig erachtet. Dagegen ist das Synchronistische in die Erzäh¬ 
lung selbst verflochten oder unten in Anmerkungen beigefügt, damit es so¬ 
gleich dem Auge des Schülers gegenwärtig sei. Auch habe ich noch am 
Ende, zur Erleichterung der Uebersicht und zur Auffrischung des Gedächt¬ 
nisses, vom biographischen Standpunkte aus eine Reibe der merkwürdigsten 
Männer, deren Nanren an wichtige Begebenheiten erinnern, besonders aus¬ 
geführt und diese mit berühmten Zeitgenossen aus anderen Nationen in 
mannigfacher Verbindung zusammengestellt. Diese Methode schien mir die 
einfachste zu sein und das jugendliche Alter am meisten anzusprechen. Sehr 
zweckmäßig dürste es noch sein, wenn der Schüler zu Zeiten, bei einzelnen 
Repetitionen, angeleitet würde, diese Tafeln durch neue Zusammenstellun¬ 
gen aus eigenem Gedächtnisse zu erweitern. Das freie, selbständige Schaf¬ 
fen und Wirken bei derartigen Uebungen bat für die Jugend einen eigen¬ 
thümlichen Reiz. 
Münster, im Oktober 1826. 
Vorrede zur zweiten Ausgabe. 
Die vielen günstigen Beurtheilungen, deren sich dieses Werk in unseren 
gelehrten Zeitschriften zu erfreuen hatte, baben dem dankbaren Verfasser 
nur zu einer noch größeren Aufforderung gedient, dasselbe möglichst zu 
vervollkommnen, damit es jenes Beifalls immer würdiger und seinem 
Zwecke entsprechender werde. Spuren der Verbesserung werden dem Leser
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.