Full text: Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

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Deutschen in die Stadt ein. In den Häusern hielten sich viele Turkos verborgen, 
die aus den Fenstern und von den Dächern auf die Eindringenden feuerten. 
Diese jedoch schlugen mit dem Kolben Türen und Fenster ein und machten die 
ganze Besatzung zu Gefangenen. Das war der erste Sieg. 
4. Wörth. Spichern. Zwei Tage später, am 6. August, wurden die Fran¬ 
zosen abermals geschlagen und zwar an zwei Stellen, vom Kronprinzen bei Wörth, 
von Steinmetz bei Spichern. Wenige Tage nach diesen Siegen sah man in Berlin 
und andern großen Städten Deutschlands viele französische Soldaten — darunter 
viele schwarzbraune Turkos und Zuaven — als Gefangene. So freilich hatten 
sich die Franzosen die Sache nicht vorgestellt, als sie vor wenigen Wochen 
siegesmutig in Paris gerufen hatten: „Nach Berlin! Nach Berlin!" (Deutsche 
Jugend 4: Ein Stücklein von unseren Husaren.) 
Die Kämpfe um Metz. 
1. Bionville und Mars la Tour. 16. August. Bei Metz zog Bazaine eine 
große Armee zusammen. Bald merkten jedoch die Deutschen, daß es seine Ab¬ 
sicht war, nach Westen ab¬ 
zuziehen und sich mit Mac 
Mahon zu vereinigen. Die¬ 
ser Plan sollte vereitelt 
werden, weshalb man ihm 
in Eilmärschen zuvorzukom¬ 
men suchte. Am 16. August 
entspann sich ein heftiger 
Kampf westlich von Metz 
bei Bionville und Mars 
la Tour. Der Feind hatte 
die Übermacht; dazu hatte 
er sich in den Wäldern 
eine feste Stellung geschaf¬ 
fen. Ganze Reihen der 
Deutschen wurden nieder¬ 
geschmettert, aber andere 
rückten an ihre Stelle, und 
allmählich gelang es, den Wald zu erreichen. Jetzt kam das Bajonett an die 
Reihe, und bald mußten die Franzosen weichen. An einer Stelle waren neun 
feindliche Batterien aufgepflanzt. Diese aber wurden durch den berühmten Todes¬ 
ritt der Halberstädter Kürassiere und altmärkischen Ulanen genommen. (Deutsche 
Jugend 5: Die Trompete von Bionville.) 
In der Schlacht bei Bionville zeichneten sich die Braunschweiger Husaren durch Mut 
und Kühnheit ganz besonders aus. So eroberten sie hier eine Batterie und machten die 
ganze Besatzungsmannschaft nieder. Fast wäre es ihnen auch gelungen, Bazaine gefangen 
zu nehmen. Ein Husar hatte ihn schon mit der Linken am Kragen ergriffen; da aber 
sprengte der Adjutant des Feldherrn herbei und stach den Braven nieder. 
2. St. Privat und Gravelotte. 18. August. Zwei Tage später versuchte 
Bazaine, nach Norden zu entkommen. Auf den Höhen zwischen Gravelotte und 
St. Privat hatte er Stellung genommen. Der heißeste Kampf entspann sich um 
Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für brauuschweig. Schulen. 8
	        
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