Full text: Das Götterthum der Hellenen und Römer

Z2 Ares. 
Warum treibst Lu die Götter zum Kampf, schamloseste 
Fliege, 
Stürmischer Dreistigkeit voll. Du tobst unbändiges Muthes, 
Weißt du noch, wie du Tydeus Sohn DiomedeS ge- 
reizet, 
Mir zu nahn, und wie selber den strahlenden Speer in den 
Händen 
Grade daher du gedrängt, den blühenden Leib mir ver¬ 
wundend? 
Jezo sollst du mir alles berichtigen, was du verschuldet! 
Also sprach er, und stieß auf die quastumbortete ÄgiS, 
Schreklich und her, die auch nimmer bezähmt Zeus flam¬ 
mender Donner; 
Hierauf stieß mit gewaltigem Speer der blutige Ares. 
Jene wich, und erhub mit nervichter Rechte den Feldstein, 
Der dort lag im Gestlde, den dunkelen, rauhen und großen, 
Den zur Gränze der Flur aufstelleten Männer der Vorzeit: 
Hiermit traf sie den Wüthrich am Hals, und löste die 
Glieder. 
Sieben Hufen bedekt er im Fall, und bestäubte das Haupt¬ 
haar; 
Und ihn umklirrte das Erz. Da lächelte Pallas Athenä, 
Und mit jauchzendem Ruf die geflügelten Worte begann sie: 
Thörichter, nie wohl hast du bedacht, wie weit ich an 
Kraft dir 
Vorzugehn mich rühme, da mir voll Tro; du begegnest. 
Also magst du der Mutter Verwünschungen ganz ausbüßen, 
Welche von Zorn und Haß dir entbrannt ist, weil 
den Achaiern 
Du dich entzogst, und verthridigst die übermüthrgen Troer. 
Ilias XXI. 385—4»4- 
nach Voß Uebersezzung. 
Ares
	        
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