82 Zeugnisse zum deutschen Aufstieg. III/ 1750—1780
Tempel ... Einen so aufzutrocknen, wie mich! — He, meine
phantastische Göttin! — Wild, ich kann dir sagen, ich Hab' mich
brav gehalten die Tour her. Hab' Dinge gesehen, gefühlt, die
kein Mund geschmeckt, keine Nase gerochen, kein Aug' gesehen,
kein Geist erschwungen —
Wild. Besonders wenn ich dir die Augen zuband. Ha! Ha!
La im Zum Orkus, du Ungestüm! — Aber sag' mir
nun auch einmal, wo sind wir in der wirklichen Welt jetzt?
In London doch?
Wild. Freilich. Merktest du denn nicht, daß wir uns ein-
schifften? Du warst ja seekrank.
La Jeu. Weiß von allem nichts, bin an allem unschuldig. —
Lebt denn mein Vater noch? Schick doch einmal zu ihm,
Wild, und laß ihm sagen, sein Sohn lebe noch, Käme so-
eben von den Pyrenäischen Gebirgen aus Friesland. Weiter
nichts.
Wild. Aus Friesland? —
La Feu. In welchem Viertel der Stadt sind wir denn?
Wild. In einem Feenschloß, La Feu! Siehst du nicht den
goldnen Himmel? die Amors und Amoretten? die Damen und
Zwergchen?
La Feu. Bind mir die Augen zu? (Wild bindet sie ihm zu.)
Wild! Esel! Wild! Ochse! nicht zu hart! (Wild bindet ihn !os.)
He! Blasius, lieber bissiger, kranker Blasius, wo sind wir?
Slajms. Was weiß ich?
Wild. Um euch auf einmal aus dem Traum zu helfen, so
wißt, daß ich euch aus Rußland nach Spanien führte, weil
ich glaubte, der König fange mit dem Mogol Krieg an. Wie
aber die spanische Nation träge ist, so war's auch hier. Ich
packte euch also wieder auf, und nun seid ihr mitten im
Krieg in Amerika. Ha, laß mich nur recht fühlen, auf amen-
konischem Boden zu stehen, wo alles neu, alles bedeutend
ist. Ich trat ans Land — O! daß ich keine Freude rein
fühlen kann.