Heraktes.
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halten, und Herakles sah sich zur Dienstbarkeit unter
dem Eurystheu6verurtheilt. Here'sVerfolgunghatte
noch kein Ende, sie schikte zwei mächtige Schlangen
in das Schlafzimmer des Herakles, dieser, seine Göt¬
terkraft fühlend, erhob sich in der Wiege, und erdrükte
die beiden Schlangen mit kräftiger Hand. Um einst
unter die Götter ausgenommen zu werden, mußte er
die Brust der Here trinken, Hermes brachte ihn zur
schlafenden Göttlnn, diese erwachte, ein Theil der Milch
strömte auf den Boden, und die Milchstraße entstand. He,
rakles erhielt sorgfältigen Unterricht, Eury ros, König
der Scythen, lehrte ihm den Bogen führen, Eumol-
pos war sein Lehrer in der Tonkunst, Linos in der
Duchstabenkunde, Kastor in der Reitkunst und Am.'
phitryon im Wagenlenken. Seine Wildheit nöthigte
den Amphitryon ihn auf das Land zu den Hirten
zu geben, eine damals übliche Gewohnheit, daß junge
Fürsten die Heerden ihres Vaters hüteten. Als er
dae achtzehnte Zahr erreicht hatte, machte er sich be,
rühmt, durch die Erlegung des Kithäronischen Löwen.
Dieser kam vom Gebirge Kithäron in die Ebenen her¬
ab, und hauste schreklich unter den Heerden des Am¬
phitryon, und des Thespios, König der Thespier.
Fünfzig Tage brachte er auf dieser Zagd zu. Dem er,
legten Löwen zog er die Haut ab, und brauchte den
Rachen statt eines Helmes. Um diese Zeit weihcte
Amphitryon einen im Kriege mit den Teleboern er¬
beuteten Dreifuß dem Apollon mit großer Feierlichkeit,
wobei Herakles das Amt eines Lorbeerträgers ver¬
waltete.
Kurz darauf befreiete Herakles dte Thebaner von
einem schimpflichen Tribute, welchen sie den Minyern
- Adcft MQffin
@ KfEL
Haneasti-aße 46