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Wildcnfcls, von Sch önbuvH, von D obenan und dir
Boigte von Plauen bewogen hatten, ihre Besitzungen von
der Krone Böhmen in Lehn zu nehmen, sie auch ihren
im Meißnischen bereits habenden Besitzungen: den
Herrschaften Schwarzenberg und Schlettau und (seit
1299) der Stadt und Pflege Pirna, — in den Jahren
1367 und 1370 durch Kauf noch die Orte und Pflegen
Stollberg, Mylau, Reichend ach, Strehla und
Mühlberg beigefügt hatten: so bewog dies den Markgra¬
fen Wilhelm, unter dem später« Könige Wenzel von
Böhmen, Gegcnniaßrcgeln zu ergreifen. Er vertrieb die un¬
ruhigen Burggrafen von Dohna und nahm ihnen die
Schlösser Dohna, Wcsenstein, Königstein und Ra¬
benau ab (1403). 2m folgenden Jahre vertrieb er auch
den 2ahn von Wartenbcrg, Herrn zu Tctzschen, aus
Pirna und nahm diese wichtige Grenz feste gegen Böh¬
men in Besitz, und durch Kauf brachte er 1398 das Schloß
Riesen bürg bei Dux in Böhmen und in den Fahren 1402
und 1404 die Besitzungen der den Burggrafen von Dohna
verschwägerten und befreundeten Herren von Colditz (Ei-
lrnburg und Colditz) an sich, wodurch dem böhmischen Ein¬
fluß bedeutend gesteuert wurde. Der Markgraf versah das
Schloß Pirna mit tüchtigen Außenwcrkcn und legte ihm
den neuen Namen Sonnen stein bei.
Nach Markgraf Wilhelms !. Tode wurde sein Lan-
dcsdritttheil unter die beiden andern Linien gctheilt, wobei
Friedrich der Friedfertige von Thüringen im Meißni¬
schen die Schlösser, Städte und Pflegen Dresden, Hain,
Ortrand, Radeberg, Pirna, Königstein, Dohna, Dippoldis¬
walde, Tharand, Zwickau, ingleichcn die voigtländischen Be¬
sitzungen erhielt und dieselben, der weiten Entfernung hal¬
ber, durch einen Landvoigt verwalten ließ.
Friedrich der Streitbare zeichnete sich in den
Kämpfen seiner Zeit, besonders auch gegen die Hussitcn oder