sich Waldemar ruhig seinem Geschicke, führte keine Kriege
mehr, sondern arbeitete desto sorgfältiger an dem innern
Wohlstände des Landes. Cr gab im Jahre 1240 zu Wor-
dingborg das berühmte, noch heut zu Tage in Schleswig
geltende jütsche Gesetz; entwarf eines neuesJordebog
(Erdbuch), oder ein genaues Verzeichniß aller königlichen
Einkünfte; schaffte die Eisenprobe ab und befahl baß
man künftig vor Gericht Zeugen brauchen mußte; besör.
derte den Handel, der wahrend seiner Regierung in ei¬
nen blühenden Zustand kam. — Waldemar der Zweite
war zwei Mal vermählt; zuerst mit Dagmar, einer Böh¬
mischen Prinzessinn wegen ihrer Lugend und Schönheit
geliebt; zum zweiten Mal. mit Beengjerd, einer Portu¬
giesischen Prinzessinn, wegen ihres Stolzes allgemein ver¬
haßt. Mit dieser seiner zweiten Gemahlinn zeugte Walde¬
mar drei Söhne: Erich, Abel und Christopher, un¬
ter welchen er, da sein ältester Sohn Waldemar schon ge¬
storben war, in seinen letzten Lebensjahren das Reich der¬
gestalt theilte: daß Erich sein Nachfolger in der Regierung,
Abel Herzog zu Schleswig und Christopher Herzog zu
Laaland und Falster seyn sollte. Diese Lheilung hatte
große innerliche Zerrüttungen zur Folge, wobei die über-
müthige Geistlichkeit Del ins Feuer goß. — Waldemar
starb 1241 in seinem 70sten Lebensjahre.
§. 25.
Sraatöverfassung. Religion. Ackerbau. Handel.
Die Könige von Dannemark waren in Ansehung ih¬
rer Macht eingeschränkt und das Volk übte bei jedesmali¬
ger Lhronerledigung die Wahlgerechtigkeit. Die Macht
der Geistlichkeit vergrößerte sich und der Adel stieg. Durch
Erbauung von Kirchen, Einrichtung von Klöstern gewann