Full text: Gründliche Erzehlung der Merckwürdigsten Welt-Geschichten Aller Zeiten

E MIIENARLACIR. NAI. 
menter so obgedachten Frevel veruͤhet hatten mit Fleiß so anfuͤhren moͤchte 
daß sie muͤsten von dem Feind in die Pfanne gehauen werden Eommenio⸗ 
lus that was ihme der Kuüser befohlen und Chaganus der Aparen Koͤnig be⸗ 
kahm 12000. Kaiserliche Soldaten nan Wie er nun fuͤr einen jeden asluch 
einen Ducaten so dann nur die Helffte und letztens das Drittheil besagten 
Geldes zur Rantzion begehrte der Kaiser aber 3 hestaͤndig weigerte das ge⸗ 
ringste fuͤr solche Aufwiegler zu hezahlen so ließ sie Chaganus alle niedersaͤbeln. 
So vieles vergossene 9 22 brachte fast alle Kaiserliche Unterthanen 
in Vrrn Die Armee heschwehrte sich durch ihre Abgeordnete beym Kai⸗ 
ser uͤber die uͤble Anfuͤhrung des Commentiolus und die verhengte Hinrichtung 
hrer Huͤlff los gelassenen Cameraden; an statt aber daß sie der Kaiser haͤt⸗ 
⁊ mit Freundlichkeit und guten Worten sollen so ließ er den 
Hauptmann Phocas so das groͤste Maul unter hnen hatte mit Maulschel⸗ 
len abweisen wieß der Armee gar schlechte Winter Laͤger an und reichte der⸗ 
selben nicht ordentlich ihren Sold Durch diese unzeitige Haͤrtigkeit brachte 
er die Soldaten zu einer grossen Empoͤrung in welcher sie A. C. 602. eben 
obgedachten Phocas zum Kaiser ausrufften Die Buͤrgerschafft zu Constan⸗ 
tinopel oͤffnete ihnen Thuͤr und Thor und noͤthigte Kaiser Moritzen samt seiner 
gantzen Famille nach Chalcedon zu sliehen. Anfangs setzte Phoͤcas demselben 
nicht nach da er aber von einen beleidigten Fechter hoͤren muste: Wie er 
noch nicht Ursache sich so zu bruͤsten haͤtte/ sondern wissen muͤste daß 
Kaiser Moritz noch lebete; so ließ er ohne Verzug Kaiser Moritzen samt al⸗ 
le den Seinigen daselbst gefangen nehmen und erstlich seine drey Sohne, sᷣ 
denn seine Dochter und Gemahln vor seinen Augen und endlich ihn selbst durch 
des Henckers Hand enthaupten Bey diesen traurigen Anblick wiederhohl⸗ 
te Kaiser Morit oͤffters diese Worte aus dem Psalm: Justus es, Domine, 
& justa sunt judicia tua l HErxr du bist gerecht / und deine Gerichte 
sind gerecht! wie er es denn auch nicht zugeben wollte als die Kinds⸗Frau 
an statt des kleinesten Kaiserlichen Printzen ihr eigenes Kind dem Mord⸗ 
Schwert darbiethen wollte Kurtz zuvor ehe der Kaiser in n ge⸗ 
rieth kahm ihm im Traum vor wie alle von dem Chaganus massacrirte Gefange⸗ 
ne uͤm dem gecreutigten Heiland stuͤnden und um Rache zů GOtt schryen; 
Christus aber ihm 3 Ob er diese grosse Blut⸗Schuld lieber hier 
im Leben /oder dort nach dem Tode buͤssen wollte: Da er aber buß⸗ 
fertig zur Antwort gegeben: Hic ure, hic seca, Domine, modo parce in 
eternum; Hier brenne hier schneide lieber HErr schone aber nur 
in Ewigkeit. vid. Meophyl. Simocatta lib, VIIeGi. Cearenut, & ⸗8 
Da 
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