Vorwort zur achten Auflage.
In der neuen Auflage hat der Verfasser nicht unerhebliche Änderungen vor¬
genommen, die sich hoffentlich als wirkliche Verbesserungen erweisen werden.
Zunächst sind mehr als bisher die geographisch einheitlichen Landschaften auch
zusammenfassend behandelt worden. Das machte vielfach die Bildung sowie auch
die Einschaltung neuer Abschnitte nötig. Dadurch sollte zugleich eine bessere
Übersichtlichkeit des Stoffes erreicht werden. Zu dem gleichen Zwecke wurden
die vorhandenen großen Abschnitte mehrfach in kleinere Abschnitte geteilt. Neu
hinzugefügt ist eine kurze Darstellung der Landschaften Mitteleuropas außerhalb
der Alpen und eine solche der Weltmeere.
Der Text selbst ist auch wiederholt abgeändert worden, hier gekürzt nach
dem Gesichtspunkt, daß alles, was unmittelbar von der Karte abgelesen werden
kann, in das Lehrbuch nicht aufgenommen zu werden braucht, dort erweitert,
um die Anschaulichkeit zu erhöhen und namentlich die wirtschaftliche Eigenart
der Länder mehr hervorzuheben. Einige Änderungen erforderte auch der zeitliche
Wandel der Dinge.
Von mehreren Seiten ist die Anwendung verschiedenen Druckes empfohlen
worden. Der Verfasser konnte sich aus pädagogischen Gründen noch nicht dazu
entschließen. Die Heraushebung einzelner Namen oder Sätze wird den Schüler
leicht dazu verleiten, nur diese sich zu merken und über den übrigen Text ober¬
flächlich hinwegzusehen. Dadurch wird aber der Hauptzweck des Lehrbuches
geradezu vereitelt. Einem anderen aus Lehrerkreisen laut gewordenen Wunsche
ist der Verfasser dagegen gern nachgekommen. Es sind in der neuen Auflage
den größeren Städten auch im Text die Einwohnerzahlen beigefügt worden.
Wesentliche Veränderungen hat schließlich noch die Ausstattung des Buches
erfahren; viele der früheren Bilder sind durch bessere ersetzt und außerdem sehr
viele neue Bilder, darunter mehrere farbige, aufgenommen worden.
Als Grundlage für die statistischen Angaben diente hauptsächlich der
Gothaische Hofkalender von 1911 und Justus Perthes’ Taschen-Atlas. Für das
Deutsche Reich konnten die Ergebnisse der Zählung vom 1. Dez. 1910 bereits
verwendet werden.
Bei dem Lesen der Korrekturen hat wieder Herr Dr. phil. A. Koch in
Berlin dem Verfasser hilfreich zur Seite gestanden; es sei ihm dafür auch an
dieser Stelle aufrichtig Dank gesagt.
Rostock i. M., im April 1910.
Willi Ule.