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Zweyter Abschnitt.
Eigent liehe Geschichte des ersten
Zeitraums.
Einleitung.
JaDtf Begebenheiten einer jeden Nation bleiben noch
zu sehr voneinander getrennt, als daß man eine an¬
dere als die ethnographische Erzahlungsart gebrauchen
könnte. Das Ganze dieser Periode laßt sich indeß
unter drey Abtheilungen bringen: i. Das morgen-
landische Völker-System; die Byzantiner, Perser,
Araber und Hunnen, und die an die Nord - Donau aus
Asien eingewanderten Nationen. 2. Die wendischen
Nationen. 3. Die deutschen Völkerschaften.
Erste Abtheilung.
Das morgenländische Völker - System.
Erstes Kapitel.
Geschichte des morgenländischen
Kaiserthums.
$. i. Theodosius Haus.
Das Reich des Arcadius, Tdeodosius ältesten
Sohnes, hatte an Reichthum und Sicherheit vor sei¬
nes Bruders Reiche große Vorzüge. Aber seine
Schwache schlug demselben sogleich tiefe Wunden.
Er war noch minorenn, und der geizige und regier¬
süchtige Rufin sein Vormund. Dieser wurde, auf .
Anstiften des Stilicho, während emes Kriegs mit
den Gothen und Hunnen erschlagen. Aber Arcadius
wurde nun von Eutropius, darauf von dem General
Gainas, und endlich von seiner Gemahlinn Eudoxia
regiert. Theodosius II, 404, minderjährig, un¬
ter der Vormundschaft des redlichen Aiuhemius.
Der schwache Prinz wurde seine ganze Regierung
hindurch von seiner klugen Schwester Pulcheria zu
seinem Vortheile regiert. Er kriegte glücklich mit den