466 Neuere Gesch. r. Per. i. Abschn.
oder die Versammlung der General-Staaten, abge¬
than. In jeder Provinz war die höchste Gewalt in den
Händen derStände, die sie durch Deputirte ausübten,
die man Staaten nannte. Dw niederländischen Pro¬
vinzen wölken siel) Anführer aus dem Hause Nassau,
die den TiE Statthalter, erhielten. Sie waren
bald auf die Erweiterung ihrer Gewalt bedacht, wel¬
ches 165o die Aufhebung dieser Wurde m fünf Pro¬
vinzen veranlaßte. Der nächste Staatsbeamte nach
ihnen war der Groß - Pensionär oder Land-Shrrdicus
von Holland.
I 7. Staatsverf. von Dänemark und.' Schweden.
Die königliche Gewalt wurde durch diese Periode
m Dänemark immer mehr beschränkt. Anfangs
theilten Adel und Geistlichkeit alle Macht, der Bür-
gcrstand nahm wenig Anrheil daran, und der freye
Bauernstand verschwand immer mehr. Als die Re¬
formation das Gegengewicht wegnahm, das die hohe
Geistlichkeit dem Adel bisher gegeben hatte, so herrsch¬
te dieser allein, und vermehrte in jeder Kapitulation
seine Reckte. Das Reich wurde den Königen als ein
Wahlreich gegeben. Nachdem auch Friedrich Hl.
den Antheil an der Besetzung der Reichsraths-Stellen
verloren hatte, und der Reichsrath ihm die Personen
zur Besetzung der Staatswürden prasentirte, so blieb
dem Könige keine Gewalt mehr übrig. Da sich aber
einige Familien der Reichstags - Stellen und ande¬
rer Staatsämter allein bemächtigten, so erregte diese
Dl garchie bald Eifersucht unter dem übrigen Adel.
In Schweden war die Geistlichkeit sehr reich, und
ihre Macht der Macht des Adels gleich. Die Kron-
einkünfte waren geringe und sehr verschulden Bey¬
des unterstützte Gustav Wasa, daß er den Geistlichen ih¬
re großen Einkünfte nehmen konnte, die er mit dem Adel
theilte. Ter Abel wurde dadurch zwar noch mächti¬
ger, aber die Könige unterstützten auch die andern
Stände- mehrere Kräfte zu gewinnen. Die Erb¬
lichkeit der Krone gab den Königen große Vortheile.
Sehr wichtig war es, daß unter Gustav Adolf, 16.7,