484 Neuere Gesch. i. Per. i. Abschn.
i. 6. Baukunst.
\ Mich. Angelo Buonaroti war auch der größte
italiänische Baumeister, dem mehrere glücklich
nachahmten. Die Baukunst verließ nun auch äußre
Italien, den gothischer, Geschmack, de V Orme und
Bulan und die Ma'nsart baueten in Frankreich, Jni-
go Jones in England, und die Herrera in Spanien,
nach den Vorschriften der Alten. — Ueber jede dieser
zeichnenden Künste haben wir Schriftsteller.
7. Musik.
Wenn auch die Behauptung einiger Schriftstel¬
ler, daß nicht Italien, sondern die Niederlande der
Hauptsitz der Musik im sechzehnten Jahrh, waren, ge¬
gründet ist; so wurde das letztere Land es doch gewiß
bald. Sie Hat Glarean sehr viel zu danken, aber
der wahre Vater der neuen Musik ist Jos. Zarlino, am
Ende des sechzehnten Jahrh. Mit Ludwig Viadana
beginnt gleichwohl, im Anfange des siebzehnten
Jahch., schon eine neue Periode, da man ihn als
den Erfinder des eigentlichen General-Basses betrach¬
ten muß. Großen Gewinn brachten der Musik die
Opern, die am Ende des sechzehnten Jahrh, in Ita¬
lien den Anfang nahmen. Die Laute war anfangs,
darauf die Theorbe, das Lieblings-Instrument. Die
Musik hatte viele Schriftsteller; man sammelte Mu¬
sikalien, und in Italien waren musikalische Gesell¬
schaften.
$. 8. Gymnastik.
Der Tanz gewann zwar überall durch die Ein¬
führung reinerer und sanfterer Sitten , am meisten
aber dadurch, daß man ihn auf das Theater brachte.
Der Tanz in den Kirchen hörte auf. Durch die Art,
Krieg zu führen, die das Pulver nöthig machte, wur¬
den viele alte palast rische Uebungen unnütz.
Heinrichs II., K. v. Frankreich, trauriger Tod wirk¬
te besonders auf die Abschaffung der Turniere. Die
jetzigen traten glmölig an ihre Stelle.