2. K. Ludw. XIV. Erob.-Kr. v. 1672-1697. 58z
che Vorkehrungen, diesen Staat von mitlerer Star¬
ke zu bekriegen,, dergleichen Europa weggesehen har¬
te. Er erhielt von dem Kaiser das Versprechen der
Neutralität, >671; schloß mit Carl II., K. v. Eng¬
land, mit dem B. y. Münster und dem Kurf. v. Cöln
ein Offensiv-, und mit Schweden ein Defensiv-
Bündmß; zog viele Reichsfürsten in seinen Vortheil;
und besetzte Lothringen, um dessen Allianz mit den
Niederlanden zu verwehren, 1671. Frankreich und
England kündigten der schlecht gerüsteten Republik
zugleich den Krieg an , am 7ten Apr. 1672. Eine
stärkere und heffer gerüstete A> mee, als je vorher ins
Feld gestellt war, unter Ludwigs eigner Anführung,
überschwemmte ohne Schwierigkeit die Provinzen dies¬
seits des Rheins. Der K. v. Cöln und der B. v.
Münster drangen an der andern Seite in die Länder
der Republik. Der König ging am raten Zun. über
den Rhein. Amsterdam rettete sich durch Durchste¬
chung seiner Damme. Pr. Wilhelm war zwar zum
General-Capitain ernannt, wurde aber mit seiner
schwachen Armee überall zurück getrieben. Ludwigs
ungeheure Forderungen, als die Niederlande um
Frieden baten, erregten in denselben einen algemei¬
nen Aufstand, am agsien Zun._, in welchem beyde
Witt ermordet, und der staatskluge und tapfere
Wilhelm III. zum Erb - Statthalter erklärt wurde.
Die Fehler, welche die Franzosen in dem Kriege be¬
gingen ; das Glück der Adm. Ruyter und Tromp zur
See gegen die feindlichen Flotten; der Beystand, den
der Kurf. Friedr. Wilhelm v. Brandenburg den Hol¬
ländern leistete, den aber Türenne zum Frieden zu
Vossem zwang, i6?3; endlich die Allianz der Hollän¬
der mit Spanien und dem Kaiser, die unter Monte-
cucukl eine Armee an den Rhein sandten; rerreten
die Republik. Die Franzosen mußten ihre Lander
verlassen und sich gegen die Alliirten wenden. Die
Unzufriedenheit der englischen Nation mit dem Kriege
nöthigte Carl II., mit den Holländern Frieden zu
machen, 1674, und Cöln und Münster wurden gleich¬
falls dazu gezwungen. Wilhelm focht gegen Condö