Full text: Lehrbuch der algemeinen Geschichte für Akademien und Gymnasien

36 Alte Geschichte. 2. Per. i. Abschn. 
tel, Ketten, Ringe, auch in Nasen und Ohren, der' 
Stab, der Turban, die Schminke. UebekaÜ ließ man 
den Bart wachsen. Der üppige Schwelger begleitete 
die Mahlzeit mir Musik und Tanz, der ernsthafte Den¬ 
ker mit Vorlesungen. Man lag bey Tische; das ge¬ 
wöhnliche Getränk war Wasser und Wein; einige Na¬ 
ttionen tranken Bier. Die Einsperrung der Weiber 
machte die Lebensart überall weniger gesellschaftlich, 
selbst wenn sie üppig war, wozu die anfangs frugalen 
Griechen auch ausarteten. Das Hausgerath war bey 
den Orientaler« prächtig, bey den Griechen geschmack¬ 
voll. Man hatte Wagen und Sanften. Die wollene 
Kleidung und das warme Clima machten das Baden 
nothwendig , und der Staat unterhielt deßwegen 
öffentliche Bäder. Räucherwerk und wohlriechende 
Salben sind ebenfals daher frühzeitig im Gebrauche. 
Die' vornehmsten Lustbarkeiten waren Kampfspiele, 
Musik und Tay;, aber auch ordentliche Spiele. Die 
Griechen hatten Schauspiele. Die Bedienung geschah 
überall nur durch Sclaven, deren Schicksal bey eini¬ 
gen Nationen, z. B. den Atheniensern und Juden, 
gar nicht hart war. Man verschnitt sie schon. Bey 
ihrer außerordentlichen Menge waren sie ein wichti¬ 
ger Handlungs-Artikel. Aus Religionsgründen be¬ 
gruben einige Nationen ihre Todten, andere verbrann¬ 
ten sie. Die Gräber waren heilig. Man betrauerte 
die Todten und brachte ihnen Opfer, oft Menschen¬ 
opfer. > 
I 
V; . ' * \ 
Fünftes Kapitel. 
Religionsverfassung. 
$. 1. Entsteh, d. verschied. Relig.- Systeme. 
Die Natur der Sache selbst verstattet uns nicht, eine 
Untersuchung mit Erfolg darüber anzustellen, wie die 
Begriffe der ersten Menschen von der Gottheit beschaf¬ 
fen gewesen sind. Was die mosaischen Urkunden davon . 
enthalten, ist ganz amhropomorphisch, und der Vor-'
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.