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zutrauen gaben. Er war ein zuverlässiger Freund,
freygebig, prächtig, geschmackvoll, rühm- und länder¬
süchtig, verschwenderisch, in seiner Jugend wollüstig,
im Alter ein Beter, und dadurch in den Händen der
Marq. v. Maintenon, seiner zweyten Gemalinn, und
seiner Beichtväter. Staats- und häusliches Unglück
verfolgten ihn gegen das Ende seines Lebens. Als er
starb, war Frankreich dem Staats-Bankerott nahe,
^hm folgte sein fünfjähriger Großenkel, Ludwig
XV. Der nächste Thronerbe, wenn Spanien ausge¬
schlossen blieb, Philipp, H. v. Orleans, bemächtigte
sich der Regentschaft gegen Ludwigs XIV. Testament.
Aber Philipp V., K. v. Spanien, war nicht Willens,
die Thronfolge in Frankreich aufzugeben. Seine
staatskluge Gemalinn, Elisabeth, Pr. v. Parma, und
sein Minister, der C. v. Alberoni, dessen Genie ihn
zu. den kühnsten und größten Unternehmungen führte,
entwarfen einen ausgedehnten Plan, ihm die Regent¬
schaft und Thronfolge in Frankreich zu verschaffen,
und die im Urrechter Frieden verlornen Staaten an
Spanien zurück zu bringen. Es wurde in Paris eine
Verschwörung von der maintenonschen Partey gegen
den Regenten gemacht, in Bretagne ein Aufruhr er¬
regt; und um Englandzu beschäftigen, sollte der Prä¬
tendent mit einer Armee dahin gesandt werden, an
welchem letztem Plane auch Carl XII. und Peter I.
Antheil nahmen. Der Kaiser führte damals schon
Krieg mit der Pforte. Man hatte in Wien die Hof-
nung, sich Spanien zu erwerben, noch nicht aufgege¬
ben, und Georg I* zu einem Bündnisse bewogen, 1716»
Da aber Alberoni's Rüstungen Frankreichs und Eng¬
lands Furcht erregten, so schlossen sie und Holland,
am 4ten Jan. 1717, zu Haag ein Bündniß, zur Auf¬
rechthaltung des Utrechter Friedens, wobey Mardyk
geschleift wurde. Spanien griff unvermurhet Sardi¬
nien an, und eroberte es, im August. Auf gleiche
Art wurde der größte Theil von Sicilien erobert, weil
der K. Victor Amadeus sich nicht sogleich für Spanien
erklärte. Groß-Britannien und Fankreich setzten ein
Friedens-Project fest, welches der Kaiser in der so
