5-Kap. G. d. Wissensch. v. 17425.1820. 667
cbe zu prüfen, die Rechte der Vernunft in Glaubens¬
sachen anzuerkennen, die jüdischen Zeit-Ideen und
Ausdrücke in der Bibel richtiger zu erklären, sie theils
in gemein-verständl'che aufzulösen, theils als unwesent¬
lich zurück zusetzen, und überall dwrbcologsicheSchul¬
sprache zu verbessern. Am meisten haben zu diesen
Verbesserungen beygetragen: die Schriften von Mi¬
chaels, Semler, Teller, Grüner, Stemdart, Henke,
Döderlein, Bahrdt, Iunkbeim, Löfter, Schlegel,
Eckermann, u.A. Die kritische Philosophie, d,e schon
in Tiektrunks, Ammons u. A. Schriften herrscht/be-
günstlgt diese Abweichungen von dem alten Systeme
noch mehr. — Wenn wir den W.derspruch der Ver¬
theidiger des alten Systems gegen diese Abändern gen
ausnehmen, so beschäftigt sich die Polemik jetzt nur
mit Widerlegung der Gegner der christl. Religion. —
In der christlichen Moral lieferten die Katholiken jetzt
bessere Schriften. Unter den Protestanten haben die
Moral, nach Mosheim und Baumgarten, M.ller, M
Reinhard u. A. gut bearbeitet; aber die kritische Phi¬
losophie findet auch hier viel aufzuräumen. Die Pre¬
digten mehrerer englischen und deutschen Kanzelredner
sind vortrefliche Führer zum praktischen Chrrstenthu-
me. Auch werden die eigentlichen Pastorat-Wissen¬
schaften, Homiletik und Katechetik unvergleichbar
besser als in den vorigen Zelten behandelt.
Zweyter Abschnitt.
Eigentliche Geschichte.
Erstes Kapitel.
Geschichte des östreichischen Successions-
Krieg es.
$• 1. Die pragmatische Sanction.
Das Haus Oestreich war seit Ferdinands I. Zeiten
aufmerksam gewesen, seine Staaten zusammen zu hal¬
ten- und es war darüber verschiedentlich verfügt. Carl
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