Full text: [H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2] (H. 1/2)

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Attika. 
Solon der Dichter. 
Der Gesetzgeber Solon führte zugleich Leier und Schwert und 
ist einer der vorzüglichsten Elegiker Griechenlands. Einzelnes findet 
sich schon oben in den Auszügen aus PJutarchos’ Biographie. Hier 
folgt die (unter den erhaltenen) grösste seiner Elegieen politi¬ 
schen Inhalts. Die patriotische Wärme, die selbstlose Hin¬ 
gebung an den Staat, die scharfe Erkenntniss der inneren Noth- 
stände desselben, die edle Humanität zeigen, verbunden mit der 
lichtvollen und anmuthigen Sprache, wie in einem hellen Spiegel 
das geistige und sittliche Bild des ersten Atheners seiner Zeit. 
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10 ev<pQ06vvag хобце£у dawog ev 7]6v%ir]. 
Diese, die politischen Grundsätze 
Solons andeutendeElegie ist, etwas 
defect, aufbewahrt von Demosth. 
de Fals. legat. 421 Rsk.; ihre Ab¬ 
fassung fällt jedenfalls in die Zeit 
vor der solonischen Gesetzgebung, 
in dieKämpfe der Adels- undVolks- 
partei; ein Nothruf für die politi¬ 
sche Reform der Stadt. Eine me¬ 
trische lateinische Uebersetzung 
besitzen wir von Philipp Me- 
lanchthon, deren Anfang: Non 
urbem superi cupiunt evertere no- 
stram Et nobis, nisi sint numina 
laesa, favent. — Sie zerfällt nach 
einemkurzenProlog(v.l—4) :Athen 
unter der sichtbaren Führung der 
Götter (speziell des Zeus und der 
Stadtpatronin Pallas Athene) in 2 
Haupttheile, v. 5—23: Bild und Wir¬ 
kungen der dvgvofiLcc, 24 — 31: Ge- 
genbild und Segnungen der svvopicc. 
— 1. ripszEQT] d £, das ds deutet 
entweder auf einen vorausgegan¬ 
genen und ausgefallenen Gegen¬ 
satz, oder viell. yf zu lesen.— %ctx а 
psv, opp. avxol ds — aexoi, Ge¬ 
gensatz der Gnade der Götter und 
der eignen Verkehrtheit der Men¬ 
schen (opp. cpQSVccg u. cccppudirieiv). 
Doch bei den verkehrten Men¬ 
schen bleibt es beim ßovlseQ'cu 
(v. 6), die göttlichen Verheissungen 
erfüllen sich doch.— 7. oloiv exol- 
povc. inf. = denen es bestimmt ist 
zu—. — 9. %6qo$ (fastidium) xCkzel 
nachTheogn. 153 u. Solon fr. 7 (Bgk.) 
vßpiv; vgl. unt. v. 26.— 10. d ouxо g 
zu svcpQOG. gehörig. Solon spricht 
von den in Athen üblichen Stamm- 
schmäusen und dem dort von den 
Demagogen geübten schädlichen
	        
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