fullscreen: Geschichte der Alten Welt (Theil 1)

Die Griechen. 
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pidas ein Gefecht bei Tegyra gegen die Spartaner gewann. Allein 
als die Thebaner sich die Hegemonie in Böotien errangen, Phokis 
auf ihre Seite brachten und eine Flotte zu bauen anfingen, so erwachte die 
Eifersucht der Athener. Sie brachten 372 einen Kongreß zu Sparta 
zu Stande, auf welchem durch persischen Einfluß der Friede des Antal- 
kidas erneuert wurde; Theben widersprach, weil es die Hegemonie Böo- 
tiens nicht aufgeben wollte, und wurde deßwegen von dem Frieden 
ausgeschlossen. 
Pclopidas und Epaminondas. 
Schlacht bei Lcuktra (371 v. Chr.). 
§ 290. Sogleich brach König Kleombrotus, der in Phokis 
stand, in Böotien ein vnd lagerte bei Leuktra, unweit Thespiä, ihm 
gegenüber Pelo pidas und Epaminondas mit dem schwächeren 
Heere der Thebaner. Auf der zwischen beiden Stellungen liegenden 
Ebene erfolgte die Schlacht (8. Juli); die thebanische Reiterei warf die 
feindliche auf dem linken Flügel zurück, der rechte aber, wo Kleombro¬ 
tus mit den Kerntruppen stand, wurde durch den Stoß der von Epami¬ 
nondas keilförmig aufgestellten Phalanx in das Lager zurückgedrängt. 
Kleombrotus und 400 Spartaner waren gefallen, der Rest des Heeres 
zog in den Peloponnes ab. Seitdem marschierte keine sparta¬ 
nische Streitmacht mehr über den Isthmus, die Furcht vor 
Sparta war geschwunden, Liebe aber hatte es sich nirgends erworben. 
8 291. Sogleich rührten sich die Demokraten in Arkadien für 
einen arkadischen Bund und ließen sich durch den Einfall des Agesi- 
laus nicht abschrecken, denn Epaminondas und Pelopidas drangen an 3G8. 
der Spitze von 40,000 Mann in den Peloponnes ein, verwüsteten La- 
konien, befreiten die Messenier und gaben ihnen in der Stadt Messe ne, 
deren damals errichtete gewaltige Mauern größtentheils noch heute wohl¬ 
erhalten stehen, einen festen Mittelpunkt. Die Arkader gründeten als 
Bundeöstadt Me galopo lis, in welcher 10,000 Bürger aus allen 
Orten Arkadiens ihren Wohnsitz nehmen sollten. Sie wiesen jedoch die 
Zumuthuyg der Thebaner, welche jetzt die ehemalige Oberherrlichkeit 
Spartas üben wollten, zurück, wie auch die Athener keinen Geschmack 
an dem Bestreben der Thebaner fanden, ihre Hegemonie über eine Stadt 
nach der andern auszudehnen. Dies führte zu einem Bündniß zwi¬ 
schen Athen und Sparta, das eine erfolglose diplomatische Ein¬ 
mischung des Perserkönigs veranlaßte. 
Thebens Intervention in Thessalien und Makedonien 
(369—364 v. Chr.). 
8 292. Die Thebaner ließen sich auch im Norden Griechenlands 
in Anspruch nehmen. Thessalien, Griechenlands größte, fruchtbarste 
und von der Natur am besten abgeschlossene Landschaft, erlangte nie¬ 
mals eine entsprechende Bedeutung; denn die ritterlichen Grundherren 
turnierten, jagten, zechten oder befehdeten einander, wenn sie nicht dem 
makedonischen Könige um Sold und Beute dienten; sie bildeten nämlich 
eine schwere Reiterei, deren geschlossenem Angriffe keine andere Stand 
hielt. Der thessalische Bund, mit einem Tagos an der Spitze,
	        
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