Full text: Geschichte der Alten Welt (Theil 1)

86 Geschichte der alten Welt. 
. V. 
empfindlichen Verlust, die griechische lieferte ihr mehrere rühmliche, 
aber nichts entscheidende Treffen, als ein Eilschiff den Admiralen die 
Nachricht brachte, die Thermopylen seien in der Gewalt des Feindes. 
Kampf bet § 247. Leónidas hatte drei Angriffe der persischen Kerntruppen 
^mop^en^ ölutig abgewiesen, als der Malier Ephialtes nächtlicher Weile die per¬ 
sische Garde über den Oeta auf einem Fußpfade, der von 1000 Pho- 
kiern schlecht bewacht und nicht vertheidigt wurde, in den Rücken der 
Griechen führte. Eilends schickte Leónidas die Kontingente mit den Ver¬ 
wundeten fort, nur die TheSpier weigerten sich und theilten den Helden¬ 
tod mit Leónidas; denn der spartanische König sah in einem Rückzug 
vor Xerxes einen Schimpf für sich und Sparta, und wollte durch seine 
Aufopferung den verbündeten Griechen den Weg zum Siege zeigen. 
§ 248. Das Heer des Xerxes überfluthete hierauf Phokis und 
Böotien, brannte Platää und Thespiä nieder, verlor aber eine Anzahl 
Leute in den Schluchten des Parnaß, als dieselben unvorsichtig gegen 
Delphi vordrangen. Xerres erfreute sich der willigen Huldigung der The- 
Die Perser baner und rückte auf attischen Boden. Er fand Athen bis auf die Akro- 
in Athen, ppftg geräumt, welche von wenigen Athenern, die sich auf den Schutz der 
Stadtgöttin verließen, vertheidigt wurde; er ließ sie erstürmen und gleich 
den meisten Häusern der Stadt niederbrcnnen. Die wehrbare Mannschaft 
der Athener war auf der Flotte, Weiber, Kinder und Greise auf der 
Insel Salamis oder in Trözene; dies hatte Themistokles bewirkt, als 
die Peloponnesier zu keiner Hauptschlacht für die Erhaltung Athens zu 
bewegen waren. Ein Seesieg allein konnte Griechenland noch retten; 
doch vergebens beschwor Themistokles die Verbündeten in der Meer¬ 
enge zwischen Athen und Salamis, wohin sich die griechische Flotte 
zurückgezogen hatte, den Kampf zu wagen, sie wollten zurück an den 
Isthmus, in den korinthischen Hafen Kenchreä, und erst als ein persisches 
Geschwader ihnen den Rückzug versperrte, mußten sie sich zur Schlacht 
bttÄalamis entschließen. Sie wurde in der Meerenge von 375 griechischen Schiffen 
20. Septem-gegen mehr als 700 persische gewonnen, hauptsächlich durch die fast 
bcr 180. übermenschliche Anstrengung der Athener, welche die ihnen entgegenge¬ 
stellten Phönikier zurückdrängten. ierres hatte 200 Kriegsschiffe ver¬ 
loren ; er sah, daß seine Flotte der griechischen nicht mehr Stand halten 
könne und schickte sie daher an den Hellespont zurück, um den Uebergang 
nach Asien zu bewachen. Er selbst trat mit einem Theile des Heeres 
den Rückweg an und erreichte nach 45 Tagmärschen Sestus, von wo er 
sich über Sardes nach Susa begab. 
§ 249. Mardonius war mit 300,000 Mann zurückgeblieben; 
diese schienen in Verbindung mit den Böotiern, Lokrern und Thcffalern 
hinlänglich den Krieg mit Erfolg fortzusetzen, zumal wenn man per¬ 
sisches Gold mitstreiten ließ. 
Bevor Mardonius im nächsten Jahr den Krieg von Böotien aus 
eröffnete, versuchte er vergebens die Athener durch glänzende Anerbie¬ 
tungen zu einem Bündnisse zu bewegen. Sie hatten sich nothdürftig 
in ihrer verbrannten Stadt eingerichtet und mußten sie abermals ver¬ 
lassen, als Mardonius heranzog und die Peloponnesier gegen ihr Ver¬ 
sprechen ausgeblieben waren; nur durch die Drohung mit den Persern 
einen Separatfrieden zu schließen, konnten die Athener den Ausmarsch der 
179. Peloponnesier im Spätsommer bewirken. Das griechische Heer, welches
	        
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