Full text: Geschichte der Alten Welt (Theil 1)

Die Griechen. 
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wenig über 100,000 Mann stark war, bewog den Mardonius Attika 
zu räumen und in der böotischen Ebene für seine Reiterei ein günstige¬ 
res Schlachtfeld zu wählen. Bei Platää erfochten die Griechen Schlacht bei 
unter Anführung des Pausanias (er war Vormünder des 
des Sohnes des Leonidas) nach langem und gefährlichem Kampfe einen 
vollständigen Sieg (gegen Ende Septembers); Mardonius fiel und der 
größte Theil seines Heeres wurde aufgerieben. 
§ 250. Den gleichen Tag verherrlichte ein Sieg der griechischen 
Flotte. Dieselbe suchte die persische an der asiatischen Küste auf; sie 
fand sie am Vorgebirge Mykale, die Schiffe an den Strand ge- Schlacht 
zogen und verschanzt. Die Griechen geführt von dem kühnen spartani-fe¬ 
schen Könige Leotychides und dem Athener Xarrthippus stiegen le. 
an das Land, stürmten das Schiffslager und nahmen es um so leichter, 
als die Ionier in demselben während des Kampfes zu ihnen übergin¬ 
gen. Darauf sielen die Inselstädte von den Persern ab und die an der 
Küste folgten ihrem Beispiele, sobald sich griechische Streitkräste zeigten. 
§ 251. Zu der gleichen Zeit als Xerxes Griechenland mit einem 
großen Schlage niederwerfen wollte, hatten die Karthager die Grie- Slegd.Grle- 
chen auf Sicilien (vielleicht im Einverständnisse mit Terres) ange- 
griffen. Auch sie traten mit furchtbarer Uebermacht zur See und zu di/Kanha- 
Lande auf. Mit 300,000 Mann belagerte ihr Feldherr Hamilkargcr- 
die Stadt Himera; er hatte die Schiffe auf den Strand gezogen und 
seine ganze Stellung gegen da6 Entsatzheer mit Schanzen gedeckt. Doch 
die trefflichen Tyrannen Gelon von Syrakus und Theron von 
Akragas vereinigten 55,000 Mann und vernichteten das karthagische 
Heer. Dadurch retteten sie das griechische Sicilien und Unteritalien vor 
phönikisch-karthagischer Herrschaft. 
Fortsetzung des Krieges. 
Aristides. Kimon. Athen erlangt die Hegemonie (477 v. Ehr.). 
Doppelsieg am Eurymedon (469 v. Che.). 
8 252. Als die Athener ihre zerstörte Stadt nach der Schlacht bei Neuaufbau 
Platää wieder aufbauten, wollten die Spartaner die Wiederherstellung Althens, 
der Stadtmauern unter patriotisch klingenden Vorwänden verhindern, 
allein Themistokles wußte sie so lange zu täuschen, bis die neuen starken 
Mauern sturmfrei waren; auch die Werke im Piräeuö wurden fortge¬ 
setzt, um denselben zur festen Seevorstadt Athens zu machen. 
8 253. Unterdessen befreite die griechische Flotte vollends die In¬ 
seln des ägeischen Meeres und entriß den Persern die wichtigsten Plätze 
am Hellespont und Bosporus. Pausanias war Anführer, setzt ein Pausanias 
reicher Mann (denn von der Kriegsbeute wurde bei den Griechen ein Vkrrath. 
Zehntel den Göttern geweiht, ein Zehntel siel dem Oberfeldherrn, der 
Rest dem Heere zu) und des spartanischen Lebens mit seinen Ein¬ 
schränkungen mehr als satt; deßwegen ließ er die in Byzanz gefangenen 
vornehmen Perser entwischen, trat durch sie mit dem Perserkönig in 
Verbindung und trug ihm um die Hand einer Prinzessin die Unterwer¬ 
fung Griechenlands an, worauf von persischer Seite bereitwillig einge¬ 
gangen wurde. Er lebte nun bereits wie ein Satrape und benahm sich 
gegen die griechischen Bundesgenossen so übermüthig, daß die peloponne-
	        
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