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Geschichte des Mittelalters.
Schlacht mit einer größeren Macht, gegen welche Rodrigo bei Teres de la
delaFron- Frontera Schlacht und Leben verlor. Mit unbegreiflicher Schnellig-
tera 7it* keit eroberten die Araber die ganze ^>albinsel bis auf das baskische
und asturische Gebirge, wo Don Pelayo (Pelagius), ein Held aus
dem königlichen Geschlechte, und Don Pedro sich gegen alle Angriffe
hielten. Aus Afrika und bis aus Syrien wanderten viele tausend
mohammedanische Familien nach Spanien, daS sie mit einer Sorgfalt
und Kunst anbauten, die sich bei ihnen als Erbe aus alter syrischer und
panischer Zeit erhalten hatte, welches Erbe nicht von den Arabern,
sondern erst von den Türken vernichtet wurde.
La>;ed.Chri- § 97. Natürlich verloren die Christen in Spanien den besten Bo-
nnter'd^Ara- wurden der Besteuerung unterworfen und mußten sich entehrende Be-
berherrschaft. schränkungen gefallen lassen, z. B. die Kreuze von den Kirchen abzunehmen,
keine Glocke zu lauten re, im übrigen aber wurden sie milde behandelt.
Ihnen wurden die Juden gleichgestellt, welche in Spanien sehr zahlreich
lebten und großen Reichthum sowie blühende Schulen besaßen. Vor dem
Einfalle der Araber waren sie von den Westgothen bedrückt worden,
daher leisteten sie der Eroberung durch die Mohammedaner Vorschub,
wodurch der Haß der besiegten und unterworfenen Christen gesteigert
wurde.
Hie Mohammedaner an der Loire.
Schlacht bei Tours (732 n. Chr.)
§ 98. Die Araber (oder Mauren, wie sie von den Spaniern aus
leicht begreiflichem Grunde genannt wurden) drangen 720 und das Jahr
darauf verwüstend bis Toulouse vor und obwohl sie von dem Herzog
Eudo von Aquitanien zurückgeschlagen wurden, streiften sie 726 bis Bur¬
gund und 732 fielen sie mit einem gewaltigen Heere in Frankreich ein,
während ihre Glaubensbrüder im Osten Konstantinopel angriffen. Die
Aquitanier wurden besiegt, die Mohammedaner standen bereits an der
Karl Mar-Loire, als Karl Martell, der Hausmeier des fränkischen Königs
bei^ Toms Dietrich IV., das Aufgebot der christlichen Germanen herbeiführte und
732 in einer Hauptschlacht zwischen Tours und Poitiers das feindliche Heer
vernichtete, wodurch er der Retter des Christenthums in Europa wurde.
(Martell d. h. Hammer wurde er zubenannt, wie einst Judas, der
Retter Israels. Th. I. S. 167.)
§ 99. Die Araber erschienen jedoch noch manchmal im südlichen
Frankreich, sie wurden sogar von den aquitanischen und burgundischen
Großen herbeigerufen, die sich lieber mohammedanische als fränkische
Oberherren hätten gefallen lassen, und Karl sowie sein Nachfolger fanden
es nicht leicht, die von den Mohammedanern besetzten Städte, z. B.
Narbonne, Karkassonne u. a. zu erobern.
Ktur) der ©mmaijairn (750 n. Chr.).
§ 100. Wie Alis Geschlecht durch die Ommaijaden untergegangen
war, so geschah diesen durch die Abbasiden, den Nachkommen von
einem Oheime Mohammeds. Abul Abbas besiegte den Ehalifen Mer¬
man II., der auf der Flucht ermordet wurde, und der fürchterliche
Abdallah, Oheim des Abbas, ermordete in Damaskus 90 Ommaija¬
den und hielt auf ihren Leichen ein Festmahl. Nur Abderrahman