Full text: Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden (Bd. 1)

450 
Fünftes Buch. 
den ersten Zeiten, ohne je nach der Stadt zu kommen, gramvoll 
in den einsamsten Gegenden des Landes umher. Der Hülferus 
der Syrakusier rief ihn nach ungefähr 20 Jahren wieder in das 
öffentliche Leben zurück. Die Korinthier benutzten diese Gelegen¬ 
heit, ihn mit Ehren zu entfernen und ihm eine Bahn zu eröff¬ 
nen, wo er durch schöne Thaten wieder sich selbst gewinnen und 
sich die Achtung seiner Familie und aller Edlen erwerben könnte. 
Mit einer kleinen Schaar Freiwilliger, 700 Söldnern und 
10 Schiffen ging Timoleon im Jahre 345 als Feldherr der 
Syrakusier nach Sicilien hinüber, wo sich indessen die Umstände 
völlig geändert hatten. Jketas, der schon bei der Absendung 
der Gesandtschaft nach Syrakus treulose Absichten gehabt, hatte 
sich mit den Carthagern verbunden. Diese hielten den Hafen 
von Syrakus besetzt, während er selbst sich eines großen Theils 
der Stadt bemächtigte; Dionysios war auf der sogenannten Insel 
(Nasos) eingeschloffen, wo seine Tyrannenburg stand. Eine Ab¬ 
theilung der carthagischen Flotte war ausgesandt, um den Timo¬ 
leon aufzufangen oder wenigstens abzuhalten, nach Sicilien zu 
gelangen. Als Timoleon in Rhegion eingelausen war, fand er 
die sicilische Meerenge durch 20 carthagische Schiffe abgesperrt; 
er mußte die Ueberfahrt nach Sicilien durch List bewerkstelligen, 
wobei ihm die Rhegier behülflich waren. Auf der carthagischen 
Flotte waren Gesandte des Jketas, die den Timoleon veranlassen 
sollten, seine Truppen nach Korinth zurückzusenden und allein 
als Rathgeber zu Jketas zu kommen. Diesen erklärte Timoleon 
zu Rhegion, er wolle sich ihrer Forderung fügen, doch müßten 
ihre gegenseitigen Erklärungen vor der Volksversammlung der 
Rhegier abgegeben werden. Während nun die Thore der Stadt 
verschlossen gehalten wurden und die Gesandten des Jketas und 
die Befehlshaber der carthagischen Schiffe zugleich mit Timoleon 
in der Volksversammlung waren, hielten die Rhegier absichtlich 
durch langgedehnte Reden die Verhandlungen hin, damit unter¬ 
dessen die Schiffe des Timoleon abfahren könnten, und als nun
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.