Full text: Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden (Bd. 1)

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Sechstcs Buch. 
theil an dem Verbrechen gehabt, ward in Fesseln gelegt, um später 
gerichtet zu werden; er starb in seinem eisernen Käfig, in welchem 
er während der Feldzüge mitgeführt wurde, vor seinem Urtheil 
in Indien an der Läusesucht. Nach anderen Berichten ward er bald 
nach der Entdeckung der Verschwörung durch den Strang hingerichtet. 
Nachdem die Angelegenheiten in Sogdiana und Baktrien ge¬ 
ordnet waren, richtet-e Alexander seinen Marsch nach Indien. Im 
Frühjahr 327 brach er mit einem Heere von etwa 40,000 Make¬ 
doniern und 120,000 Mann astatischer Truppen nach dem nord¬ 
westlichen Indien auf. Nach beständigen und hartnäckigen Kämpfen 
mit den mannichfaltigen Völkern des Pengab gelangte er an den 
Indus, den er auf einer von seinen Leuten geschlagenen Brücke 
überschritt. Zwischen dem Indus und Hydaspes war das König¬ 
reich des Taxiles mit der Hauptstadt Taxila. Taxiles unterwarf 
sich bereitwillig und schloß sich dem König an, um mit ihm gegen 
seinen Nachbar und beständigen Feind, Poros, zu ziehen, dessen 
Reich jenseits des Hydaspes begann, und sich bis zum Akesines 
erstreckte. Alexander ließ den Poros auffordern, am Hydaspes, der 
Grenze seines Reiches, sich einzufinden, um sich ihm zu unter¬ 
werfen. Poros ließ antworten, er werde sich einfinden, aber mit 
gewappneter Macht. Als Alexander zum Hydaspes kam, sah er 
am jenseitigen Ufer des Stromes das gewaltige Heer des Poros 
mit 300 Elephanten und vielen Streitwagen. Der durch die tropi¬ 
schen Regengüsse angeschwellte Strom war jetzt an 1200 Schritte 
breit, und es schien unmöglich, ihn im Angesichte des Feindes zu 
überschreiten. Alexander setzte mit einem Theile seines Heeres, 
ohne daß der Feind es merkte, drei Stunden oberhalb seines Lagers 
hinüber, und lieferte dem Poros eine furchtbare Schlacht, während 
welcher auch der andere Theil seiner Truppen vom Lager aus über 
den Fluß ging. Nach achtstündigem hartnäckigem Kampfe war die 
Uebermacht des Poros überwältigt. 20,000 Inder lagen erschlagen, 
unter ihnen zwei Söhne des Königs und alle Anführer des Fu߬ 
volks und der Reiterei, alle Wagen - und Elephantenlenker. Der
	        
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