Full text: Geschichte des Mittelalters (Bd. 2)

Philipp VI, der erste Valois. England. Heinrich III. Eduard I. 259 
lien immer mehr ausbreiteten und sogar vorübergehend die Krone Un¬ 
garns mit der neapolitanischen vereinigten. Ueberdies beherrschten die 
Franzosen den Papst und ließen durch ihn den deutschen König bannen, 
der seine Würde nicht zu behaupten wußte. 
Philipp VI., der erste Valois (1328). 
Anfang der englisch-französischen Kriege. 
Vielleicht wäre den Franzosen alles gelungen, wenn nicht 1328 die 
Hauptlinie der Kapetinger im Mannsstamme erloschen wäre, wodurch 
die Krone an das Haus Valois überging, da sie nach dem salischen Ge¬ 
setze kein Weib erben durfte. Gegen den ersten Valois, Philipp VI. 
(1328—1350), Philipps des Schönen Neffen, erhob nun Eduard III. 
von England Ansprüche auf die französische Krone, weil er der Sohn 
Zsabellas, einer Tochter Philipps des Schönen, war. Daraus entstand 
zwischen England und Frankreich eine Reihe von Kriegen, welche der 
Eroberungssucht der Franzosen gegen Deutschland einigermaßen Einhalt 
thaten. 
England. 
Heinrich III. (1216-1272). 
Die Gemeinen im Parlamente. 
Heinrich III., der Sohn Johanns ohne Land, war bei dem Tode 
seines Vaters minderjährig und wurde auch nicht selbstständig, als die 
königliche Gewalt nicht mehr von einer Regentschaft in seinem Namen 
geübt wurde, daher war seine lange Negierung (1216—1272) eine sehr 
getrübte. Er ließ sich von Günstlingen leiten und schwankte in seinen 
Entschlüssen, so daß sich England in Parteien theilte und es zum offenen 
Bürgerkriege kam; 1264 wurde der König bei Lewes geschlagen und 
mit seiner Familie gefangen; 1265 siegte jedoch die königliche Partei bei 
Evesham und 1267 ertheilte Heinrich III. eine Amnestie, durch welche 
der Frieden hergestellt wurde. Unter ihm wurden zuerst durch Lord Lei¬ 
cester, als dieser den König in seiner Gewalt hatte, zu den Landtagen 
auch Abgeordnete 'des niederen Adels, der Städte und Flecken ein- 
berufcn; so erhob sich die Grundlage des englischen Parlaments aus 
dem Boden der Fendalität. 
Eduard l. (1272-1307) 
unterwirft Wales, bekriegt Schottland. 
Heinrichs Nachfolger Eduard!., von dessen Kampf mit Frankreich 
schon oben die Rede war, unterwarf Wales, das Ueberbleibsel der alten 
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