140 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs XIV. rc.
träglich anstießen. In Schottland war die Presbyterialverfafsung
durch Knor durchgedrungen, die Abschaffung derselben aber für den König
eine Hauptaufgabe. Die 13 ehemaligen Bisthümer Schottlands besetzte
er mit Pfarrern, machte dieselben zu Vorsitzern der Presbyterien und
Synoden, stattete sie hierauf mit Gütern und Rechten aus und ließ sie
endlich nach englischer Weise zu Bischöfen ordinieren. Dies erregte in
Schottland heftige Remonstrationen, die er mit Strenge bestrafte; aber
den Unwillen der Presbyterianer konnte er nicht unterdrücken und dieser
wurde seinem Nachfolger verderblich.
An den Kriegen auf dem Festlande nahm Jakob nur geringen An-
theil; er mißbilligte es sehr, daß sein Schwiegersohn Friedrich V. von
.der Pfalz die Königskrone von den rebellischen Böhmen annahm und
konnte sich nie zu einer ernsthaften Unterstützung desselben verstehen.
Lieber hätte er ihm die Pfalz durch Unterhandlungen gerettet, und dazu
glaubte er die besten Aussichten zu haben, als Spanien seiner Werbung
um eine Königstochter für seinen ältesten Sohn bereitwillig entgegen kam.
Der Prinz befand sich mit dem Herzog von Buckingham, Jakobs Günst¬
ling, an dem spanischen Hofe; der Vertrag war bereits abgeschlossen,
als sich Buckingham mit dem Grafen von Olivarez, der an dem spanischen
Hofe alles vermochte, unversöhnlich entzweite; da er von der Kronprin¬
zessin seinen Sturz erwarten mußte, sobald sie an dem englischen Hofe
angekommen war, so machte er die Heirath rückgängig, und nun erklärte
Jakob an Spanien den Krieg, schickte den Niederländern 6000 Mann
zu Hilfe und setzte zugleich die Strafbestimmungen gegen die Katholiken
in lebhafte Thätigkeit.
Mit dem Parlamente lebte Jakob in fortwährendem Unfrieden. Er
brauchte viel Geld und das Parlament war sparsam mit seinen Bewilli¬
gungen, besonders auch darum, weil Jakob sich der Protestanten auf
dem Festlande nicht kräftiger annahm. Er suchte sich durch verschiedene
Mittel zu helfen und besteuerte die Ein- und Ausfuhr. Aber dieses aus-
gibige Mittel erklärte das Parlament als eine Verletzung seiner Rechte.
Darüber zürnte der König sehr, aber so oft er auch das Parlament
auflöste, ein jedes neue führte dieselbe Sprache und erlaubte sich, seine
Unzufriedenheit mit dem Projekt einer spanischen Heirath und der Politik
des Königs auszusprechen. Dadurch heftig erbittert verwies er dem
Parlamente seine Einmischung in Angelegenheiten, von denen es gar
nichts verstehe; zudem seien seine sogenannten ständischen Rechte nichts
anderes als Privilegien, die es einzig der Gnade des Königs verdanke.
Dagegen erklärte das Parlament, diese Rechte seien Erbrechte der Unter-
thanen der englischen Krone, und dem Parlamente komme nicht nur das
Recht der Gesetzgebung und der Steuerbewilligung zu, sondern es sei ihm
auch erlaubt, in schwierigen Angelegenheiten der Krone seine Meinung