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101. Rätsel. — 102. Die Obsternte.
freudig in die Kelter. Sie werden gepreßt und dann quillt
jener süße Most aus ihnen, der sich später in Wein verwandelt.
Wie mancher Kranke hat sich schon durch ihn gestärkt, wie
mancher Traurige erfreut!
Wie tot ist bald alles auf dem Feldel Haber und
Gerste sind gemäht worden und der rauhe Wind weht
nun über die Stoppeln. Hier und da nur pflügt ein Cand⸗
mann noch oder säet Korn und Weizen fürs künftige Jahr
und auf verborgenen Wegen schleicht der Jäger um das
sorglose Wild zu überraschen.
Alles ist jetzt eingeerntet; der Mensch hat nun für den
Winter zu leben und vergesse nicht, Gott zu danken für
alles, was er ihm so reichlich wachsen ließ.
101. Rälsel.
Friedrich Güll.
Was hab' ich für ein Bübchen! Es hat sich oft geschwungen
im Sinn? im Wind,
Es hat ein rotes Grübchen ist hin und her gesprungen
im Kinn, geschwind.
dazu ein rotes Bäckchen Da fiel's vom Steckengäulchen
wie Glut; ins Gras;
es steht sein grünes Jäckchen dort fand's nach einem Weilchen
ihm gut. die Bas —
Die Käppchen und die Läppchen
sind fein;
doch ist ihm fast sein Käppchen
zu klein.
und tät's ins Kämmerlein tragen;
dort liegt's.
Wer kann den Namen sagen?
Der kriegt's!
102. Die Obsternte.
Georg Nikolaus Marschall.
Die letzte Woche im September, die Michaeliswoche,
heilst Goldwoche, weil in ihr die Obstbäume ihrer goldenen
Schätze entladen werden. Reizend ist der Anblick der
lihenden Obsthaine im Frühlinge; aber noch erfreulicher