§ 22. Nom breitet seine Herrschaft über linteritalien aus. 321 
hofft; und er wagte sich nicht ganz an diese Tbore heran, 
sondern zog sich nach Companien zurück. Dorlhin folgten 
ihm nun römische Gesandte, aber nicht um Frieden zu 
erbitten, sondern nur um wegen Auslösung der Gefangenen 
mit ihm zu verhandeln. Das ganze Wesen dieser Ge¬ 
sandten flößte dem Könige Achtung ein. Einer derselben, 
C a j u s F a b r i c i u s, gefiel ihm besonders wohl. Diesem, 
von dessen Armuth er gehört, wollte er zum Zeichen seiner 
Hochachtung eru Geschenk machen; aber Fabricius nahm 
es nicht an. Sodann wollte er seinen Muth versuchen, 
und ließ darum während einer Unterhaltung mit ihm 
schnell einen Borhang wegziehen, hinter welchem sein 
größter Elephant stand, der jetzt seinen Rüssel über des 
Römers Haupt hinstreckte. Der König dachte, Fabricius 
werde gewiß sehr erschrecken; allein dieser lächelte und 
sprach: „So wenig mich gestern dein Gold rührte, so 
wenig schreckt mich heute dein Elephant!" 
Pyrrhus ließ die gefangenen Römer nicht auslösen, 
erlaubte ihnen aber, zum eintretenden Fest der Saturna- 
lien nach Rom zu reisen, natürlich gegen das Versprechen, 
daß sie wiederkehren wollten. Sie stellten sich auch wirk¬ 
lich nach dem Feste allesammt wieder bei ihm ein. 
Da der König anderwärts Größeres vollbringen zu 
können hoffte, so that er nun seinerseits Schritte zum 
Frieden, und sandte dieserhalb seinen Freund Ciueas 
nach Rom. Dieser wurde von dem Anblick und der Hal¬ 
tung des römischen Senats so überrascht, daß er 
nachher zu Pyrrhus sagte, derselbe sei ihm wie eine 
Versammlung von lauter Königen erschienen. 
Cineas war ein ansnehmend trefflicher Redner; aber er 
richtete bei den Römern gar nichts aus; sie erwiederten 
stolz, „es lasse sich nicht eher vom Frieden han¬ 
deln, als bis Pyrrhus Italien geräumt habe." 
So kam es bei Asculum zu einer zweiten Schlacht, 
279. Zwar siegte Pyrrhus abermals mit Hilfe seiner 
Elephanten, büßte jedoch dabei so viele Leute ein, daß
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.