Rudolf von Habsburg.
85.
Polen, Ungarn und das ganze Abendland waren so gerettet, nur
Rußland blieb noch 200 Jahre unter der Herrschaft der Mongolen.
Im Jahre 1258 nahmen sie Bagdad ein und machten dem Khalifate
der Abbasiden ein Ende. Am Ende des 13. Jahrhunderts hatte
das Reich der Mongolen, nachdem auch noch Tibet und das südliche
China hinzugekommen, die größte Ausdehnung erreicht: vom chine¬
sischen Meere bis an die Grenze Polens und von Indien bis in
Sibirien hinein. Die Residenz des Großkhans war Peking, die
einzelnen Länder wurden von Unterkhans aus Tschingis-Khans
Stamme regiert.
Vierter Zeitraum.
Von Ende der Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerika's
1273 — 1492.
8- 37.
Das deutsche Reich.
a) Könige aus verschiedenen Häusern 1273— 1347.
1. Rudolf von Habsburg 1273 — 1291.
Nach König Richard's Tode ward, da König Ottokar von Böh¬
men die ihm angebotene Krone abermals (s. §. 29) abgelehnt hatte
(vielleicht wegen der an die Wahl geknüpften Bedingungen), auf
Empfehlung des Erzbischofes von Mainz, Graf Rudolf von
Habsburg gewählt, welcher auch vom Papste, nachdem er die von
diesem beanspruchten Besitzungen, Ehren und Rechte der römischen
Kirche zu schirmen versprochen hatte^ anerkannt wurde. Die verab¬
redete Kaiserkrönung ward durch den Tod des Papstes aufgeschoben
und kam dann gar nicht zu Stande. Rudolf forderte die Güter und
Lehen zurück, welche seit der Absetzung Friedrichs II. erledigt, aber
gewaltsam in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war haupt¬
sächlich gegen König Ottokar von Böhmen gerichtet, desien Macht
sich damals vom adriatischen Meere bis an's Riesengebirge erstreckte,
indem er Oesterreich, Steiermark (beide erledigt durch den