Schwedischer und französischer Krieg.
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geschoben wurde. Diesem Frieden traten alle protestantischen Stände
des Mittlern und nördlichen Deutschlands (mit Ausnahme des Land¬
grasen von Hessen-Kassel) allmalig bei und der religiöse Charakter
des Krieges hörte nun vollends auf, der fernere Zweck desselben
war für Schweden ein deutsches Land als Ersatz der Kriegskosten,
für Frankreich Elsaß, für Bernhard von Weimar ein Herzogthum.
D. Schwedischer und französischer Krieg 1635—48.
Der Krieg dauerte durch Frankreichs offene Theilnahme an
demselben auf zwei Hauptschauplätzen: am Rhein und im nördlichen
Deutschland fort und artete bei dem Mangel eines großartigen
Planes immer mehr in ein zweckloses Morden und Verwüsten aus.
Während Bernhard von Weimar förmlich in französische Dienste
trat und die Kaiserlichen im Elsaß beschäftigte, stellte Bauer durch
einen Sieg über die jetzt vereinigte sächsisch-kaiserliche Armee (bei
Wittstock in Brandenburg 1636) das Uebergewicht Schwedens in
Norddeutschland wieder her.
8. Ferdinand III. 1637—1657.
Als der neue Kaiser darauf auch den Gallas vom Rheine ab¬
rief und gegen Bauer sandte, konnte Bernhard von Weimar wieder
über den Rhein gehen; aber bei seinem (schon 1639 plötzlich er¬
folgenden) Tode bemächtigten sich die Franzosen (durch Bestechung
der Anführer) seiner Eroberungen und seiner Armee. Auf dem
nördlichen Schauplatze übernahm nach Banor's Tode der kranke
aber kühne Torsten son den Oberbefehl, welcher 1642 in Schle¬
sien und Mähren einfiel, und seinen Unterfeldherrn Wrangel sogar
bis in die Nähe von Wien Vordringen ließ, dann aber, um Ver¬
stärkungen an sich zu ziehen, zurückkehrte und die ihm folgenden
Kaiserlichen (unter Piccolomini) bei Leipzig schlug, worauf er
abermals Wien bedrohte. Zwar ward er beim Ausbruche eines
Krieges zwischen Schweden und Dänemark auf kurze Zeit aus
Deutschland abberufen, aber bald kehrte er zum dritten Male in
die kaiserlichen Erblande zurück, siegte (bei Jankau) in Böhmen
(1645), mußte jedoch wegen Krankheit den Oberbefehl niederlegen,
den nun Wrangel erhielt. Dieser vereinigte sich mit den Franzosen
zweimal zu einem Angriffe auf Baiern, sie drangen zwar das zweite
Mal bis zur Isar vor, mußten sich aber auch wieder nach dem