Full text: Die neuere Zeit (Abth. 3)

Verfall Spaniens. Die Niederlande. 
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sucht Philipp's über den Ruhm seines Bruders nicht benutzt. Einen 
bedeutenden Verlust erlitt Spanien durch den Abfall der sieben 
vereinigten Provinzen der Niederlande 1579 (s. §. 5). — Da¬ 
gegen ließ Philipp nach dem Aussterben der burgundischen Dynastie 
in Portugal 1580 (s. §. 6) dieses Reich, worauf er von mütter-, 
licher Seite (als Enkel Emanuel's des Gr.) Ansprüche machte, 
durch den Herzog Alba für sich in Besitz nehmen. — Als die pro¬ 
testantische Königin Elisabeth von England die vereinigten Nieder¬ 
lande gegen Spanien unterstützte und zugleich die spanischen Colo- 
nien in Amerika angreifen ließ, rüstete Philipp die Armada oder 
die sog. unüberwindliche Flotte (von 150 Schiffen) aus, welche 
(bei Dünkirchen) von den Engländern geschlagen und durch den 
Sturm zum großen Theil vernichtet wurde 1588. 
4. und 5. Unter Philipp III. und IV., „welche die Regierung 
ganz ihren unfähigen Ministern überließen, mußte den Niederländern 
zuerst ein 12jähriger Waffenstillstand und im westphälischen Frieden 
die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit bewilligt werden, Portugal 
fiel ab (s. §. 6), ein Anfstand der Catalonier und die Empörung 
Neapels unter Masaniello konnten nur mit Mühe unterdrückt werden. 
8- 5. 
Die Niederlande. 
Die Niederlande gehörten im Mittelalter zum fränkischen und 
nach deffen Theilung zum lothringischen Reiche, später zum Herzog¬ 
thum Niederlothringeu, dessen Besitzer sich nachher Herzöge von Bra- 
barrt nannten. Diese verloren allmälig die Herrschaft über die 
Grafschaften, Herrschaften und Bisthümer des Herzogthums Nieder¬ 
lothringeu, welche unabhängig und erst im 15. Jahrh. wieder in einen 
Staatskörper verbunden wurden durch die Herzöge von Burgund 
aus der französischen Dynastie der Valois. Ihr Land war> wenn 
auch nicht an Ausdehnung, doch an Bevölkerung und Wohlstand 
eines der vorzüglichsten des damaligen Europa's. Karl der Kühne 
besaß zuletzt 14 niederländische Provinzen, welche durch die Ver- 
mähluug seiner Tochter Maria mit Maximilian I. an Oesterreich 
kamen und von Karl V. noch um 3 (Utrecht, Overyssel und Grö- 
ningen) vermehrt wurden. Das Haus Oesterreich erlangte für alle 
Niederlande als burgundischen Kreis Sitz und Stimme auf dem 
Reichstage. Schon unter den burgundischen Herzögen hatten sich 
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