Full text: Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht ([Theil] 1)

Erstes Buch. 
Das Christenthum unter den Germanen und Slaven. Der 
Islam erobert Asten und Afrika und bedroht das 
christliche Europa. 
Obwohl die Provinzen des abendländischen römischen Reiches von 
germanischen Stämmen besetzt sind, welche über die übriggebliebene rö¬ 
mische Bevölkerung (Romani, Provinciales) herrschen, so ist für das 
Abendland doch noch keine ruhige Zeit gekommen. Denn außerdem, daß 
noch Wanderungen einzelner germanischer Stämme (der Angelsachsen 
und Longobarden) folgen, bekriegen auch die ansässigen sich selbst fast 
unaufhörlich, theils aus ererbtem Stammhaß, theils aus Raubsncht und 
Kampflust, da germanische Könige und Völker noch keinen andern Ruhm 
kennen als den kriegerischen. Andererseits folgen den germanischen 
Völkern im Osten her in der ganzen Breite vom baltischen bis zum 
schwarzen Meere die slavischen Völker, während diese selbst im Rücken 
von dem Ural her durch die finnischen Stämme der Ungarn und die west¬ 
türkischen der Awaren (die bereits zwischen Don und Wolga lagern), 
Kumanen, Petschenegen rc. gedrängt werden. Die Bulgaren, wahr¬ 
scheinlich ein Mischvolk aus Slaven und Türken, sind von der Kama 
an das schwarze Meer und in das untere Dacien gewandert, gefährliche 
Feinde des byzantinischen Reichs, das zugleich in Asien gegen Perser 
und Saracenen (Araber) zu kämpfen hat und sich wenigstens der Auf¬ 
gabe gewachsen zeigt, den von Arabien gegen den christlichen Südosten 
Europas gerichteten Stoß abzuwehren. Zm Herzen Europas gründen 
endlich die katholischen Franken durch die Vereinigung der meisten ger¬ 
manischen Stämme, die gleichzeitig in die Gemeinschaft der Kirche 
eingeführt werden, eine Großmacht, welche den Kampf mit barbarischen 
Heiden und fanatischen Moslemin siegreich besteht und dadurch die nächste 
Zukunft Europas, die Blüte der christlich-germanischen Kultur im Mittel- 
alter, rettet und schützt. 
Bumüller, Gesch. t>. Mittelalters. 
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