Full text: H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

1100—1517. 
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reich nicht zu Recht bestehe (das^salische Gesetz). Mit Karl IV 
dem Schönen ; Philipp IV, dritten Sohne, von (1322^-1328) 
König von Frankreich, starb die ältere Linie des Mannsstammes 
der Kapetinger aus. 
: ^ J. England von 12:2-132?. 
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Eduard I (1272 — 1307) war auf dem Rückwege von 
^Palästina begriffen, als sein Vater starb. Das Hauptstrebcn 
des ehrzeigigen und thätigen Königs war, die ganze englisch- 
schottische Halbinsel unter seinem Sceptcr zu vereinigen. Er 
alcs (1283), führte daselbst englisches Gcrichtsver- 
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fahren und englische Verwaltung ein und gab seinem ältesten 
Sohne, der grade zu dieser Zeit in Wales geboren wurde, den 
Titel eines PriMll^von MlLs. 
Als der ältere Königsstamm in Schottland, das sogenannte 
kennethische Haus, ausgestorben war (1286) wandten die 
SchoMfs'sich an den englischen König, der als der Lehnsherr 
Schottlands angesehen wurde, um ihn zu bitten, daß er die 
streitige Königswahl entscheiden möge. Eduard sprach sich 
für Johann Balliol aus, allein übte seit der Zeit sein 
Recht als Lehnsherr mit solchem Uebcrmuthe aus, daß er Bal¬ 
liol zu einem Bündnisse mit Frankreich nöthigte. Zwar siegte 
Eduard bei Dunbar über Balliol (1296), nahm ihn gefangen 
und zwang ihn dem schottischen Throne zu entsagen: er ver¬ 
mochte jedoch nicht die wiederholten Aufstände der Schotten 
vollständig niederzuhalten. Am Schluffe seiner Regierung wähl¬ 
ten die Schotten Robert Bruce zum König; Eduard I 
nahm noch auf seinem Sterbelager' seinem Sohne und Nach¬ 
folger, Eduard II, das Versprechen ab, seinen tobten Körper 
und das englische Heer nach den äußersten Grenzen Schottlands 
führen zu wollen. Eduard I hatte mit aller seiner Festigkeit 
dennoch die Macht der Vasallen nicht brechen können und hatte 
gegen das Ende seines Lebens den Ständen Steuerbewilligungs-
	        
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