Full text: H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

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1100—1517. 
den sie sich erwarben. Somit konnte sich I o h a n n II, der 
Vollkommene (1481 — 1495) in seinem Kampfe, um die 
Macht des Lchnsadels ¿u brechen, auf die Städte stützen ; durch die 
Hinrichtung der mächtigsten Häupter des Adels, nämlich des 
Herzogs von Braganza und des Herzogs von Viseo befe¬ 
stigte er die Uebermacht der Krone. 
A r a g o n i e n, welches die östliche Seite der pyrenäi- 
fchen Halbinsel in sich faßte, dehnte allmählich seine Macht über 
die Inseln des mittelländischen Meeres bis nach Italien aus. 
Durch die sicil i a nisch e Vesper (1282 p. 125) wurde 
Sicilien, obwohl bis zum Jahre 1409 als ein abgesondertes 
Königreich mit Aragonien vereinigt. Jacob I! (1291 — 1327) 
entriß den Genuescrn und Pisanern Sardinien. 
Der Mannsstamm des barcelonaischen Grafenhauses, wel¬ 
ches Aragonien regierte, starb 1410 aus und die Stände 
des Reiches wählten Ferdinand I. Sein Sohn A l p h o n s 
V (1416- 1458) wurde von der Königin Johanna ll von 
Neapel, welches Reich seit mehr als einem Jahrhundert durch 
innere Kämpfe unter der Regierung des Hauses Anjou zer¬ 
fleischt wurde, adoptirt. Alphon s V setzte sich durch die 
Gewalt der Waffen in den Besitz Neapels (1435). Allein als 
Alphons starb (1458) hinterließ er Neapel seinem Sohne 
Ferdinand. Aragonien siel seinem Bruder Johann ll 
zu (1458—1479). Sein Sohn und Nachfolger Ferdinand 
II, der Katholische, vermählte sich mit der Erbin des Kö¬ 
nigreichs Kastilien, Jsabella (1469); sie stammte von 
jenem Heinrich von Trastamara ab, welcher durch Bertrand du 
Guesclin auf den Thron Kastiliens gesetzt wurde. 
Isabelle trat die Regierung in Kastilien im Jahre 1474 
an und als Ferdinand II im Jahre 1479 seinem Vater als 
König von Aragonien folgte, vereinigte er dergestalt 
die Reiche Aragonien und Kastilien unter einer 
Herrschaft. 
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