Europa.
93
die Pirenäen gegen den Continent, die Sierra Neväda^
d. i. Schneegebirge, mit der rauhen Gruppe der Alpujarras
jalpuchharraSZ, und dem höchsten Punkte der Halbinsel, dem
Mulahacen ^..sen^, der die höchsten Pirenäengipsel noch
überragt, über 10,900' (3542 Met.) ansteigend. Der schmale
Südrand, den die Sierra Nevada übrig läßt, hat völlig
africanisches Klima (der Wind Sol^no streicht öfters über
die ganze Halbinsel), aber auch africanische Producte. Auch
die Zucht der Cochenille gedeiht hier seit einigen Jahrzehnten.
Für Flüsse zum Mittelmeer bleibt nach den geschilderten Ver-
Hältnissen wenig Raum, besonders im S. und SO., wo nur
Küstenflüsse. Im NO. nur bietet das nördliche Tief-
land von Aragon Raum für den Ebro. Welche Haupt-
richtung? Zuflüsse rechts, woher? links, woher? Wegen
starken Gefälles für die Schifffahrt beschwerlich, daher auf
einer Strecke der Kaisercanal — auf welchem Ufer?
Gehen wir nun auf die West Hälfte, so setzt im W.
des Bidasoa das Cantabrische Gebirge ein, das nörd-
liche Randgebirge, welches das centrale Hochland im
Norden umwallt. Unter verschiedenen Namen zieht es, zu-
weilen 19,000' (3250 Met.) hoch, nach W. An dem West-
ende verliert es den Charaeter eines Kammgebirges und wird
zu einem verzweigten Hochlande, das den westlichen Theil
von Leon, Galicien und die zwei nördlichen Provinzen von
Portugal anfüllt. Zwischen jenen Zweigen das Gebiet des
Minho [minj;o]. Hauptrichtnng? — Südlich vom Canta-
brischen Gebirge 'folgt die nördliche Hälfte der centralen
Hochebene, das Tafelland von Alt-Castilien, Leon
und Beira [beira], über 2500' (800 Met.) über dem Meere,
nach SW. hin abfallend: hier der Duero, portugiesisch
Do uro [dö'iro], auch mit raschem Lauf. Quelle? Süd-
lich lehnt sich an dieses Tafelland das castilianische
Scheidegebirge, welches das centrale Hochland in eine
nördliche und südliche Hälste theilt, die Sierra de Gua-
darrama, die Sierra de Gredos (bis zu 10,000' oder
3250 Met. hoch) und die durch Portugal ziehende Sierra
Estrella [esirelja], die dann steil in das Meer stürzt. Dann
folgt die südliche Halste des centralen Hochlandes, das
etwas niedrigere, aber noch ausgedehntere Tafelland von
Neu-Castilien, Estremadura und Alemtejo [aleng-
iefcscho], durch die niedrigen Berge von Toledo in zwei