Full text: [Geschichte des Alterthums] (Theil 1)

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König brachte feierliche Opfer. Die Spartaner rückten jetzt aus ihren 
Mauern, weit in die Ebene vor und begannen selbst den Angriff. All¬ 
stündlich wurden ihnen neue Truppen entgegengestellt. Sie kämpften, bis 
ihre Lanzen krumm und ihre Schwerter stumpf waren. Leonidas fiel, 
einer der Ersten, an der Spitze seiner Heldenschaar. Als Mittags die 
Kunde von dem Erscheinen der Perser im Rücken der ermatteten Streiter 
eintraf, zogen sich die wenigen noch Lebenden hinter ihre Mauer zurück. 
Noch einmal entbrannte der Kampf um den Eingang, dann setzten sich die 
Letzten der Spartaner und Thespier auf einen Hügel nieder, den von allen 
Seiten heranstürmenden Tod ruhig erwartend. 
Nach einer dreitägigen Rast, die nicht reichte, die Menge der ge¬ 
fallenen Perser zu begraben, und mit gelichteten Reihen begann Xerxes 
seinen ferneren Zug nach Süden. An der Stätte bei Thermopylä, wo 
die spartanischen Helden in der Vertheidigung des Vaterlandes sielen, 
ward in der Folge ein einfaches Denkmal errichtet mit der Inschrift: 
„Wanderer, sag' es zu Sparta, daß, seinen Gesetzen gehorsam, wir er¬ 
schlagen hier liegen." Des Leonidas Grab bezeichnete ein ruhender Löwe. 
§. 3. Die Schlacht bei Salamis, bei Platäa und Mykale. 
Themistokles. Aristides- 
Auf die Nachricht von dem Ende der Spartaner bei Thermopylä 
segelte die griechische Flotte vom Vorgebirge Artemision in den saronischen 
Meerbusen, nach Salamis, wo man den Feind zu erwarten beschloß. 
Die persische Flotte folgte in einiger Entfernung; das Landheer aber 
durchzog Böotien; man zitterte für Delphi; doch hatte der Gott ver¬ 
sprochen, sein Heiligthum zu schützen. Die Einwohner hielten sich in den 
Bergen versteckt. Als die Perser in das Thal eindrangen, stürzten von 
den unzugänglichen Höhen mächtige Felsstücke aus sie nieder. Ein furcht¬ 
bares Gewitter entlud sich über ihrem Haupte. Sie flohen, von Schrecken 
ergriffen, ohne den Tempel berührt zu haben, von der Schaar der Del- 
phier verfolgt, die sich sammelten, so lvie die Feinde der heiligen Stadt 
den Rücken kehrten. 
Im südlichen Hellas herrschte indessen Angst und Aufruhr. Die pe- 
loponnesischen Staaten dachten nur an ihre eigelle Sicherheit. Während 
das verlassene Athen von den Persern geplündert, die heilige Akropolis 
mit Feuer und Schwert verheert ward, trachteten die Argiver nur, sich mit 
den Persern zu versöhnen; auf dem Jsthmos arbeitete man Tag und Nacht 
an der Mauer, welche den Eingang sperren und ein zweites Thermopylä 
werden sollte. Die Flotte schien in völliger Auflösung. Jedermann drang 
aus die Rückkehr, nur an das Seinige denkend; der gemeinsamen Gefahr 
wollte Niemand Rechnung tragen. Als man am Himmel den Feuerschein 
sah von der Flamme, die Athen verzehrte, drang auch Eurybiades darauf, 
daß die Schisse auseinandergehen sollten, ein jedes in seine Heimath.
	        
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